Zwei weiße Piktogramme mit einem stilisierten Auto samt Elektrokabel weisen auf dem Boden zweier Stellplätze des Riedstädter Rathausparkplatzes auf eine Neuerung hin: Ab sofort können hier an der öffentlich zugänglichen Ladesäule mit zwei Ladepunkten Elektro-Fahrzeuge aufgeladen werden. Am Freitag, 28. Oktober, übergab Tim Tolksdorf von der ENTEGA die Ladesäule an Bürgermeister Marcus Kretschmann und Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Umweltplanung, Joachim Götz. „Ich freue mich sehr, dass wir nun neben Erfelden und Wolfskehlen auch in Goddelau eine Möglichkeit geschaffen haben, E-Fahrzeuge aufladen zu können“, erklärte Bürgermeister Kretschmann bei der Übergabe. Er wies darauf hin, dass Markus Hennecke, der bei der Stadt die Tiefbaumaßnahmen leitet, in weiser Voraussicht bereits bei der Neugestaltung des Rathausparkplatzes Leerrohre für Lademöglichkeiten hatte verlegen lassen. „Das hat der Stadt viel Geld gespart und die jetzige Umsetzung überhaupt erst möglich gemacht“, betonte der Bürgermeister.
Die Büchnerstadt hatte sich sehr früh um eine öffentlich zugängliche Lademöglichkeit auf dem Parkplatz hinter dem Riedstädter Rathaus bemüht, berichtete Fachbereichsleiter Götz. Doch ein Antrag auf Grundlage der Bundes-Förderrichtlinie Landeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland war abschlägig beschieden worden. Umso größer war daher die Freude, als sich die Möglichkeit bot, von der ENTEGA mit Förderung des Bundesverkehrsministeriums eine öffentlich zugängliche Ladesäule auf dem Parkplatz errichten zu lassen.
Dabei übernimmt ENTEGA die Netzanschlusskosten bis zu 7.500 Euro, inklusive des Störungs- und Wartungsmanagements der Ladesäulen. Die Stadt stellt zwei zusammenhängende Parkflächen mit entsprechender Markierung und Beschilderung und sorgt dafür, dass die Lademöglichkeit rund um die Uhr öffentlich zugänglich ist. Eigentlich sollte die Goddelauer Ladesäule bereits im Oktober 2021 in Betrieb gehen. Doch enorme Lieferengpässe und mangelnde Kapazitäten im Tiefbau hatten zu Verzögerungen in der Umsetzung geführt, wie Tolksdorf berichtete. Wie groß der Bedarf an Lademöglichkeiten mittlerweile ist, veranschaulichte Tolksdorf: „Im Jahr 2021 gab es an den bestehenden ENTEGA Ladesäulen eine Nutzungssteigerung von 70 Prozent.“
Die beiden Ladepunkte auf dem Riedstädter Rathausparkplatz haben eine Leistung von je 22 kW, geladen werden kann mit einer ENTEGA-Ladekarte, aber auch mit Karten anderer Anbieter oder einer App. Insgesamt werden in diesem Projekt von ENTEGA mit Förderung des Bundesverkehrsministeriums 109 Normalladesäulen (2 X 22 kW) und acht Schnellladesäulen (2 X 75 kW) in Südhessen errichtet. Es ist der Nachfolger eines ersten Projekts „Ladesäulen für Südhessen“, bei dem die ENTEGA mit Förderung des Landes Hessen im Jahr 2017 111 Normalladesäulen in der Region errichtet hatte.