Georg Büchner

Georg Büchner wurde 1813 in Goddelau geboren, das heute ein Stadtteil von Riedstadt ist. Im kulturellen Leben der Stadt spielt dieser bedeutende Schriftsteller deshalb immer wieder eine wichtige Rolle. Entdecken Sie die Ausstellung im Büchnerhaus, das städtische Kulturprogramm und die Büchnerbühne. 

Zeittafel

Am 17. Oktober 1813 kommt Georg Büchner als erstes Kind von Ernst und Caroline Büchner, geb. Reuß, in dem südhessischen Dorf Goddelau zur Welt. Der Vater ist Arzt am Hofheimer Spital.

1816 zieht die Familie nach Darmstadt um, wo Georg Büchner seine Kindheit und Jugend verbringt.

Er besucht ab 1825 das Großherzogliche Gymnasium.

1831 geht Georg Büchner nach Straßburg,um Medizin und Naturwissenschaften zu studieren.

1833 wechselt er an die Universität Gießen.

1834 verfaßt er zusammen mit Friedrich Ludwig Weidig die Flugschrift "Der Hessische Landbote" und gründet eine revolutionäre Geheimorganisation.

Im Januar 1835 stellt er das Revolutionsdrama "Dantons Tod" fertig. Wegen seiner politischen Betätigung wird er steckbrieflich gesucht und flieht deshalb im März 1835 nach Straßburg. Im Exil arbeitet Georg Büchner fieberhaft bei Tag und Nacht. In weniger als zwei Jahren entstehen seine naturwissenschaftliche Dissertation, die Erzählung "Lenz", das Lustspiel "Leonce und Lena" und das Drama "Woyzeck".

Im Oktober 1836 wird Georg Büchner Privatdozent für Vergleichende Anatomie in Zürich.

In Zürich stirbt er am 19. Februar 1837 an Typhus.

Mit Ausnahme des "Hessischen Landboten" und "Dantons Tod" hat Georg Büchner die Veröffentlichung seiner Texte nicht mehr erlebt. Einem größeren Publikum wurde er erst Jahrzehnte nach seinem Tod bekannt. Heute gehören seine Werke zum festen Repertoire der Schauspielhäuser. lm Jahr 1923 wurde der Georg-Büchner-Preis zur Förderung hessischer Künstler ins Leben gerufen. Er ist heute der wichtigste Literaturpreis für deutschsprachige Autoren.

Das Büchnerhaus

Das Geburtshaus Georg Büchners ist der letzte Originalschauplatz in Deutschland, der an das Leben des Dichters, Revolutionärs und Naturwissenschaftlers erinnert. Das 1665 erbaute Fachwerkhaus befindet sich heute im Eigentum der Stadt Riedstadt. Dank dem Engagement zahlreicher Privatleute und Unternehmen konnte das Büchnerhaus vor dem Verfall gerettet werden. Es war ein weiter Weg: 1995 hatte der Förderverein Büchnerhaus e.V. mit Unterstützung der Stadt Riedstadt das Museum errichtet.

Die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes wurde 1997 abgeschlossen. Die Ausstellung im Büchnerhaus skizziert Georg Büchners Lebensweg vom hessischen Goddelau ins Züricher Exil und sein Nachleben am Theater und in der Literatur. Die Bibliothek im Büchnerhaus sammelt Literatur über Georg Büchner, Schriften seiner Geschwister und Freunde, Erstausgaben seiner Werke und von Künstlern gestaltete Sonderausgaben.

Im Hof und im Nebengebäude finden Lesungen, Konzerte, Vorträge und Sonderausstellungen statt. Träger des Büchnerhauses ist mittlerweile der Verein BüchnerFindetStatt e.V. Der von Büchner-Freunden gegründete Förderverein Büchnerhaus voraus löste sich 2021 auf und fusionierte mit der BüchnerBühne Riedstadt. Der daraus entstandene Verein BüchnerFindetStatt e.V. ist Betreiber des Büchnerhauses und hat sich zum Ziel gesetzt, Leben, Werk, Zeit und Wirken Georg Büchners einem breiten Publikum nahezubringen. Dies geschieht neben der regelmäßigen Öffnung des Büchnerhauses insbesondere durch Vorträge, Lesungen und kulturelle Veranstaltungen in der Kunstgalerie am Büchnerhaus oder auf dem Gelände.

Die Ausstellung im Büchnerhaus verknüpft Georg Büchners Geburtshaus mit den großen Theaterbühnen der Welt.

Symbolische Objekte, Bilder und Zitate bilden Raumszenen, die wesentliche Bruchstücke aus Georg Büchners kurzem Leben beleuchten:

Ein Tisch mit acht Stühlen symbolisiert das Familienleben im Elternhaus. Hier sind alle versammelt, die ihm nahestanden, die Eltern und Geschwister, die Schulfreunde und Kommilitonen, die Verlobte. In Mappen kann man Informationen über sie nachlesen. Engagement für Demokratie und soziale Gerechtigkeit wurde im Vormärz von der Obrigkeit strafrechtlich verfolgt. Dies stellt der dunkle Raum zum Hessischen Landboten dar. Ein Stapel Flugschriften ist hell angeleuchtet: ein Lichtblick in düsterer Zeit.

Eine Leiter, eine Grenzlinie und der Steckbrief Georg Büchners stehen für die Flucht ins Exil. Eine Mappe informiert über das Schicksal Friedrich Ludwig Weidigs. An einem überquellenden Schreibtisch sitzt eine Drahtfigur: Georg Büchner im Exil, dessen Nerven vor Erschöpfung blank liegen und der an seiner Dissertation über das Nervensystem der Flußbarbe arbeitet. Von der Decke hängen Zitate aus Büchners Werken, hier ist seine Denkfabrik. Ein rotes Band mit Lebensdaten führt durch den biographischen Teil der Ausstellung, der mit dem Tod Georg Büchners abbricht.

Die Ausstellung endet im Theater: Eine Scheibe, aus der Theaterrequisiten ragen, symbolisiert die Weltbühne. Eine Video-Collage verbindet Szenenfotos aus wichtigen Büchner-Inszenierungen mit persönlichen Stellungnahmen bedeutender Gegenwartsautoren, Trägern des Georg-Büchner-Preises.

Öffnungszeiten

  • Donnerstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 14:00 bis 18:00 Uhr; Weihnachten und Silvester/Neujahr geschlossen

Schulklassen / Gruppen nach Voranmeldung auch zu anderen Zeiten.

» Wegebeschreibung

E-Mail: info(at)buechnerhaus.de 

 

 

Büchner findet statt e.V. - Büchnerhaus

Anschrift

Weidstraße 9
Stadtteil Goddelau
64560 Riedstadt
Telefon: 06158 1886596

Öffnungszeiten:
donnerstags bis sonntags sowie feiertags 14:00 bis 18:00 Uhr; Weihnachten und Silvester/Neujahr geschlossen

Eintritt frei!

 

Leiter des Büchnerhauses

Peter Brunner

Telefon: 06158 1886596
E-Mail: info(at)buechnerhaus.de 

Spendenkonten des Vereins BüchnerFindetStatt e.V.

 
Kreissparkasse Groß-GerauIBAN: DE 41 5085 2553 0016 0401 15BIC: HELADEF1GRG 
Volksbank Groß-GerauIBAN: DE57 5089 0000 0076 0495 05 BIC: GENODEF1VBD

Weitere Informationsquellen rund um Georg Büchner

Forschungsstelle Georg Büchner

Dass die geheime Flugschrift "Der Hessische Landbote" einmal im Internet frei zugänglich sein würde, das hätten sich Georg Büchner und seine Mitstreiter sicher nicht träumen lassen. Fast 35 Jahre lang haben Wissenschaftler an der Universität Marburg zu Leben und Werk des Dichters, Revolutionärs und Naturwissenschaftlers Georg Büchner geforscht. Mittlerweile hat die Forschungsstelle Georg Büchner an der Philipps-Universität Marburg umfangreiche Informationen zu Büchners Leben, zahlreiche Bild- und Textdokumente, Briefe, Aufsätze und nicht zuletzt sein vollständiges Werk mit einem Klick öffentlich gemacht. Das Büchnerportal ist wissenschaftlich fundiert, intelligent verknüpft und gut lesbar.

Georg Büchner Gesellschaft

Neben unserem Büchnerhaus fördert auch die 1979 in Marburg/Lahn gegründete Georg-Büchner-Gesellschaft die Kenntnis und weitere Erforschung von Georg Büchners Gesamtwerk, seinem Leben und seiner Wirkung bis in heutiger Zeit.

Luise-Büchner-Gesellschaft

Luise Büchner (1821 - 1877) war eine der bedeutendsten Vertreterinnen der frühen Frauenbewegung in Deutschland und setzte sich besonders für die Erziehung und Ausbildung von Mädchen ein. Die Luise-Büchner-Gesellschaft Darmstadt (Kasinostraße 3, 64923 Darmstadt) fördert die Wissenschaft und Forschung zur Literatur- und Kunstgeschichte, insbesondere von Frauen.

Luise-Büchner-Bibliothek

Die Luise-Büchner-Bibliothek ist eine Spezialbibliothek zur Geschichte der deutschen Frauenbewegung, die von Mitgliedern des Darmstädter Frauenrings aufgebaut wurde und für alle Interessierten öffentlich zugänglich ist.