Stadtteile

Riedstadt ist 1977 im Rahmen der Gebietsreform aus den ehemals selbstständigen Gemeinden

entstanden.

Crumstadt

Crumstadt

Crumstadt wurde 1248 erstmals urkundlich erwähnt, doch ist wahrscheinlich, dass es sich wie bei umliegenden Ortschaften um eine viel ältere fränkische Siedlung handelt.

Durch Verpfändung und Vererbung wurde das Reichsdorf Besitz des Grafengeschlechts von Katzenellenbogen. Nach deren Aussterben fiel das Reichslehen den Grafen von Hessen zu.

Besonders nach 1945 nahm Crumstadt einen großen Aufschwung. Baugebiete wurden erschlossen, eine Sporthalle, neue Sportplatzanlagen erstellt, die Kanalisation und eine moderne Kläranlage geschaffen.

Erfelden

Erfelden besteht, wie Schenkungsurkunden des Klosters Lorsch bezeugen, seit dem 8. Jahrhundert. Das älteste Dokument stammt von 779. Im Dreißigjährigen Krieg erlebte Erfelden die Überschreitung des Rheins durch König Gustav Adolf. Dieser übernachtete 1631 zweimal im Bürgermeisterhaus, das noch heute die Erinnerungen an das Ereignis wach hält. Am Altrhein steht die Schwedensäule, die Gustav Adolfs Festungsbaumeister Matthäus Staud als Denkmal hinterließ. Das Erfelder Heimatmuseum am alten Rathaus bewahrt ein Bild des Schwedenkönigs und viele Zeugnisse aus der leidvollen Geschichte zwischen Truppendurchzügen und Plünderungen.

In jüngster Zeit entwickelte sich Erfelden zu einer ansehnlichen Wohngemeinde mit beachtlicher Infrastruktur; Großsporthalle, Sportplätze, Spielplätze, Kindertagesstätten und Schule sind ebenso selbstverständlich, wie moderne Straßen und Wohngebiete.

Erfelden gilt mit seiner Brücke über den Altrhein als "Tor zum Kühkopf". Von hier aus können Radwanderer und Spaziergänger Hessens größtes Naturschutzgebiet besuchen.

Goddelau

Goddelau wurde im Jahr 834 in einer Schenkungsurkunde erstmals urkundlich erwähnt, als Graf Gundram seinen Besitz "in Terminis Gotalohono" der Abtei Fulda schenkte. Über die Jahrhunderte blieb der Ort geprägt von der Tätigkeit der Bevölkerung in Landwirtschaft und Handwerk. 1588 gab es etwa 180 Einwohner in Goddelau. Das spätere Geburtshaus Georg Büchners wurde 1665 errichtet.

Im größten Stadtteil Riedstadts hat auch die Stadtverwaltung ihren Sitz.

Die Martin-Niemöller-Schule, eine integrierte Gesamtschule, bietet die Klassen 5-10 an. Sie wird von Kindern aus Riedstadt und den umliegenden Gemeinden besucht. Einkaufsmärkte und Einzelhandelsgeschäfte, Dienstleistungsunternehmen und Arztpraxen sichern die Versorgung der Bewohner vor Ort.

Seit 1998 ist im Geburtshaus (Georg Büchners in der Weidstraße) die Darstellung zu Leben und Werk eingerichtet. Das Anwesen ist für Besucher von Nah und Fern zu einem beliebten, kulturellen Treffpunkt geworden.

Leeheim

Leeheim ist seinem Namen nach eine fränkische Gründung. Eine großzügige Schenkung eines Dodo in Leeheim an das Kloster Lorsch war Gegenstand der ältesten Urkunden von 766. Danach ist Leeheim eine der frühest genannten Siedlungen im ganzen Ried.

Im Jahre 1024 wurde der Salier Konrad II. von den Fürsten des Deutschen Reiches, in der heutigen Gemarkung Leeheim, bei dem früheren Dorfe Camba, zum Deutschen König gewählt. Herrscher waren die Wolfskehler, später die Katzenellenbogener. Der Dreißigjährige Krieg wütete in dem Dorf, das um 1530 reformiert worden war, fürchterlich. Von 113 Häusern blieben nur 30 übrig.

Stetes Wachstum verzeichnete die Gemeinde in jüngeren Jahren. Aus dem Bauerndorf wurde eine Arbeiterwohngemeinde, die sich sehen lassen kann. Sport und Freizeiteinrichtungen kennzeichnen die fortschrittliche Entwicklung.

Heute sind vor allem das Leeheimer Freizeitgelände Riedsee, die Golfanlage auf dem Gelände des Hofgutes Hayna und das Theaterprojekt Büchnerbühne über Riedstadt hinaus bekannte und beliebte Einrichtungen.

Wolfskehlen

Wolfskehlen wurde erstmals 1002 urkundlich erwähnt. In der Urkunde Historia Episcopatus Wormatiensis verlieh Kaiser Heinrich ll. dem Bischof Burkhard 1. von Worms die Rechte im Forste Forehahi. Vorher bestand schon eine Siedlung für die es frühfrankische Hinweise gibt.

Der Ursitz des Rittergeschlechtes der Herren von Wolfskehlen, das in der Obergrafenschaft Katzenellenbogen lag, soll bereits als Stammhaus bei Darmstadt um 930 gestiftet worden sein. Bei der Beschreibung der Grenze des Königbanns wird Wolfskehlen als Bibiloz inferior erwähnt.

1252 wurde Wolfskehlen noch als Biblos urkundlich genannt, als die Herren von Wolfskehlen die Burg Neuwolfskehlen an den Erzbischof von Mainz verkauften und so dessen Burggrafen wurden, ehe ab 1313 in alten Lehensurkunden der Name Wolfskehlen in verschiedenen Schreibweisen erschien. Die Herren von Wolfskehlen hatten dem Dorf ihren Namen gegeben.

1539 heiratete Barbara von Wolfskehlen Eberhard von Gemmingen-Hornberg, der auch die Reformation in Wolfskehlen einführte. Die Linie der Gemminger ist weit verzweigt. Sie übten bis vor wenigen Jahren das Präsentations- und Patronatsrecht in der Wolfskehler Kirche aus. 1579 tritt Kur-Mainz seine Rechte in Wolfskehlen an den Landgrafen von Hessen ab.

Während des Dreißigjährigen Krieges herrschte furchtbare Verwüstung in der Gemeinde. Dazu wütete die Pest, die fast die ganze Bevölkerung dahin raffte. Erst von 1700-1800 begann langsam der Wiederaufbau und die Dorfbevölkerung nahm wieder stark zu.

Der Bau der Eisenbahn 1868 bis 1878 leitete die Ablösung von der rein landwirtsthaftlichen Struktur ein. Immer mehr Einwohner fanden Beschäftigung in der benachbarten lndustrie. Von 1945-1947 nimmt Wolfskehlen (damals noch 1200 Einwohner) ca. 800 Heimatvertriebene, Flüchtlinge und Menschen aus zerstörten Städten auf.

Bis in die heutige Zeit hält der wirtschaftliche Aufschwung und die kommunale Entwicklung an. Sichtbare Zeichen sind das gut ausgebaute Staßen- und Kanalnetz, das Bürgerhaus, die modernen Sportanlagen, das Gewerbegebiet und die attraktiven neuen Wohngebiete.