Gekonnt dribbelt Julian (14 Jahre) den Basketball und versenkt ihn im Korb – alles mit der Kamera festgehalten von Kathleen (zwölf Jahre). Am letzten Tag des Fotografier-Workshops, den Jugendpfleger Kai Faßnacht in den Herbstferien im Jugendhaus WoGo United Goddelau anbietet, stehen Porträtaufnahmen auf dem Programm. Und so hat es die beiden Jugendlichen zum Basketballkorb vor dem Jugendhaus gezogen. „Gar nicht so einfach, in der Bewegung zu fotografieren“, stellt Kathleen fest.
Beim Fotografier-Workshop des Jugendhauses geht es nicht um technische Details, sondern um den ungewöhnlichen Blick auf mögliche Motive. Um dabei möglichst viele verschiedene Eindrücke festzuhalten, ging es am ersten Tag hinaus in die Natur: zunächst ins Griesheimer Wäldchen, dann zum Biebesheimer Wechselsee und ans Rheinufer an der Natorampe.
Am zweiten Tag stand dann als Kontrast dazu das Stadtleben in Mainz auf dem Programm. „Wobei sie sich am Anfang gewundert haben, dass die Stadt auch so naturnah wirkt, weil wir mit dem Volkspark begonnen haben“, amüsiert sich Kai Faßnacht. Doch dann wurde es noch städtisch genug. Die kleinen Gassen und Schilder hatten es Julian besonders angetan, wie er erzählt und so nennt er auch Mainz als Höhepunkt des Workshops. Kathleen dagegen fand den ersten Tag in der Natur besonders schön und hat mit Vorliebe Detailaufnahmen gemacht. „Statt der ganzen Blumenweise nur eine einzelne Pflanze“, nennt sie als Beispiel.
Der Jugendpfleger vermutet die Reduzierung auf nur eine Herbstferienwoche in diesem Jahr als einen Grund für die geringe Teilnehmerzahl am Fotografier-Workshop. Doch dafür sind Kathleen und Julian mit Begeisterung dabei. Am Nachmittag stehen sie noch vor schwierigen Entscheidungen: Aus all den vielen Aufnahmen dürfen sie die schönsten Motive zum Ausdrucken aussuchen, um ein gerahmtes, circa DIN A4 großes und fünf kleine Bilder mit nachhause zu nehmen.