„Dichter der Kreatur“

Büchner-Werkstatt am 18. November bietet szenische Studien zu Büchners Menschenbild

Die BüchnerBühne bietet in ihrer Veranstaltungsreihe Büchner-Werkstatt einmal monatlich szenische Studien zu wiederkehrenden Themen in Leben und Werk des berühmten Sohnes der Stadt an. Ausgehend von Schlüsselmomenten seiner Texte und Briefe geht es unter dem Titel „Büchner und die Kreatur“ am Samstag, 18. November ab 19:30 Uhr im Theater in Riedstadt-Leeheim (Kirchstraße 16) um mögliche Verbindungslinien, die in Spielsituationen vorgestellt werden.

Der Georg-Büchner-Preisträger Paul Celan hatte den Namensgeber dieses wichtigsten deutschen Literaturpreises in seiner Dankesrede 1960 einst den „Dichter der Kreatur“ genannt. In Büchners Werk ist die bedingungslose Liebe zur Kreatur - mit all ihren Abgründen - tatsächlich die einzige Kraft gegen eine tiefempfundene tödliche Leere, die seine Protagonisten verbindet. Wenn der Marktschreier Kunststücke dressierter Tiere anpreist, fühlt sich Woyzeck eher zu ihnen hingezogen, als zu der herumstehenden Menschenmenge.

Camille Demoulins bittet in „Dantons Tod“ die Mitgefangenen kurz vor dem Schafott, einen letzten, versöhnlichen Blick auf sich selbst zu richten: „Nimmt man die Masken ab,  „sieht man überall nur den einen, unverwüstlichen Schafskopf; nicht mehr, nicht weniger.  Die Unterschiede sind so groß nicht, wir alle sind Schurken und Engel, Dummköpfe und Genies - und zwar alles in einem …“ Für alles Lebendige eine emphatische, zugewandte „Seele“ zu haben - diese Vorstellung zieht sich wie ein roter Faden durch Büchners Schriften.

Eintrittskarten sind zum Preis von 20 Euro an der Abendkasse oder vorab für 18 Euro (ermäßigt 15 Euro) an den verschiedenen Vorverkaufskassen sowie online im Ticketshop erhältlich. Alle weiteren Informationen hierzu sind unter www.buechnerfindetstatt.de nachzulesen.