Mit bunten Steinen auf Personalsuche

Ungewöhnliche Aktion zur Gewinnung von pädagogischem Fachpersonal für die städtischen Kitas

Ella bemalt mit einem Pinsel einen Stein, Erzieherin Anne Eberling schaut ihr zu.
Ella und Erzieherin Anne Eberling bei der Herstellung eines „Riedsteins“.
Bemalte Steine gehen demnächst auf Wanderschaft

Hoch konzentriert malt Ella (drei Jahre) mit Pinsel und Schwämmchen bunte Kleckse auf einen Stein. „Ich brauche noch ein bisschen Blau“, befindet sie und Anne Eberling sorgt bereitwillig für Nachschub.  

Die Erzieherin ist nicht nur die stellvertretende Leiterin der Kita Haus der kleinen Füße an der Großsporthalle Erfelden, sondern auch Mitglied der Arbeitsgruppe Personalgewinnung bei der Büchnerstadt. Die Arbeitsgruppe will mit kreativen Ideen dringend benötigtes Fachpersonal für die städtische Kinderbetreuung finden. „Es ist so schade – wir hätten Kapazität für mehr Gruppen, nicht nur hier im Haus der kleinen Füße, haben dafür aber nicht genügend Personal. Dabei ist der Bedarf an Kinderbetreuung in Riedstadt weiterhin sehr hoch“, erklärt Eberling.  

Also kam als eine ungewöhnliche Werbeaktion die Idee der „Riedsteine“ auf, in Anlehnung an Projekte wie die „Rheinsteineried“ aus Biebesheim oder die „Wandersteine“. Hier werden Steine bemalt und irgendwo in der Gegend deponiert, wo sie gefunden, mitgenommen und an anderer Stelle wieder hingelegt werden können. Durch einen Hashtag auf der Rückseite kann die Reise der Steine über Instagram oder Facebook nachverfolgt werden. Im Fall der Kita-Steine kommt noch ein QR-Code dazu, der zur Stellenausschreibung der Stadt Riedstadt führt.  

Im Haus der kleinen Füße haben Erzieherinnen und Kinder schon die ersten Steine bemalt. Nun hoffen Eberling und ihre Mitstreiterinnen aus der Arbeitsgruppe auf viel Beteiligung aus den anderen städtischen Kitas. Auch die Eltern können mitmachen. Im Haus der kleinen Füße liegen dafür Steine zum Mitnehmen nebst einer kleinen Erklärung der Aktion bereit. „Die Resonanz bei den Eltern war sehr positiv. Viele haben mir gesagt, dass sie die Idee klasse finden und auch mit ihren Kindern malen wollen“, erzählt die Erzieherin.  

Irgendwo in Riedstadt werden also bald der farbenfrohe Stein von Ella und andere Riedsteine zu finden sein und auf Wanderschaft gehen. Nun sind bei der Stadt alle sehr gespannt, ob sich demnächst eine pädagogische Fachkraft bewirbt mit dem Hinweis: „Ich habe da so einen schönen Stein mit einer interessanten Botschaft gefunden . . .“