Erinnerung an Flugzeugabsturz

Neue Schriftplatte für Gedenkstein im Crumstädter Wald

Im Museum Crumstadt überreichte Professor Schuh die Schriftplatte an den Ersten Stadtrat Ottmar Eberling.

Rund zwanzig Personen hatten sich Anfang Oktober auf Einladung des Kulturbüros und des Fördervereins Heimat und Geschichte Crumstadt im Ried e.V im Heimatmuseum Crumstadt versammelt, um an ein fast vergessenes Ereignis zu erinnern, das sich auf den Tag genau vor 90 Jahren auf der Crumstädter Gemarkung ereignete.  

Am ersten Oktobertag des Jahres 1932 waren die beiden Flieger Hermann Kettinger und August Hasslocher mit Ihrem Doppeldecker Flugzeug in Lachen-Speyerdorf bei Neustadt an der Weinstraße gestartet. Im Rahmen eines Zuverlässigkeitsfluges des Deutschen Luftfahrt-Verbandes war der Flugplatz auf dem Griesheimer Sand ihr Ziel. Sie überflogen den Flugplatz zweimal, konnten ihn aber wegen der schlechten Sicht bei starkem Nebel nicht ausmachen. Beim Fliegen einer Schleife in südwestlicher Richtung kollidierte die Maschine mit einer Pappel in der Gemarkung Eschollbrücken und stürzte im Crumstädter Wald ab. Hermann Kettinger überlebte den Absturz nicht und August Hasslocher verstarb kurz nach seiner Einlieferung im Darmstädter Stadtkrankenhaus.  

Die Fliegerortsgruppe Neustadt an der Haardt errichtete am Waldrand einen Gedenkstein mit einer Schriftplatte und die Gedenkstätte für die beiden verunglücken Flieger wurde 1935 eingeweiht. Im Laufe der Zeit ging der Gedenkort mehr und mehr in Vergessenheit, die Schriftplatte war verschwunden und den Gedenkstein kaum noch zu finden.  

In diesem Jahr traten daher Stephan und Horst Schmidt aus Eschollbrücken, die sich hobbymäßig mit Militär- und Luftfahrtgeschichte befassen, an die Büchnerstadt Riedstadt und den Förderverein Heimat und Geschichte Crumstadt im Ried e.V. heran. Um den Erinnerungsort wieder herzustellen, hatte Stephan Schmidt mit Unterstützung des Deutschen Luftwaffenrings e.V. eine neue Platte herstellen lassen.  

Diese wurde nun von Prof. Schuh, dem Vorsitzenden des Deutschen Luftwaffenrings, mit dem Wunsch der Anbringung auf dem Gedenkstein an den Ersten Stadtrat Ottmar Eberling übergeben. Dieser bedankte sich im Namen der Stadt für das Engagement aller Beteiligten zur Wiederherstellung des Gedenkortes und bei dem museumsbetreibenden Förderverein für die Ausrichtung der kleinen Feierstunde mit Sektempfang und abschließendem Kaffeetrinken, das von den Gästen noch zum Austausch und zur Besichtigung des Museums genutzt wurde.

Das Foto wurde freundlicherweise von Sebastian Hauptmann zur Verfügung gestellt.