Bahnhof als moderner Verkehrsknotenpunkt

Beim Info-Sommer 2023 war die Entwicklung des Bahnhofs Goddelau Thema

Benjamin Schmidt von der DB Station & Service und Bürgermeister Marcus Kretschmann informierten vor Ort über den Bahnhof Goddelau
Bei einem Rundgang mit Bürgermeister Marcus Kretschmann gab es weitere Informationen.
Studentische Konzeptstudien waren auf Stellwänden zu sehen.

Der Bahnhof Goddelau als moderner Verkehrsknotenpunkt, der Schienen-, Bus- und Fahrradverkehr miteinander verknüpft und zugleich der attraktive kommunale Treffpunkt mit Cafés, Veranstaltungsflächen und einem Bereich für gemeinsames öffentliches Gärtnern (Urban Gardening) ist – das sind Ideen, die Studierende der Hochschule Darmstadt und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen entwickelt haben.  

Zu sehen waren die Konzeptstudien auf Stellwänden am Zugang zu Gleis 1 des Bahnhofs zur ersten Veranstaltung des „Info-Sommers 2023“ mit Bürgermeister Marcus Kretschmann, die die Entwicklung des Bahnhofs Goddelau zum Thema hatte. „Fassen Sie dies nicht als Planung auf, es sind nur Ideen und Studien. Zurzeit gehört uns keines der Gebäude, die dabei mit einbezogen wurden und es bleibt natürlich auch immer die Frage der Finanzierung. Für uns sind solche studentischen Studien dennoch sehr hilfreich, weil sie Möglichkeiten aufzeigen und Problemzonen verdeutlichen“, erklärte Bürgermeister Kretschmann den zahlreichen Teilnehmenden.  

So hatten die Studierenden einen neuralgischen Punkt benannt, der auch für die Stadt von zentraler Bedeutung ist: Die Zerschneidung des Ortes durch die Gleise. Weshalb in den Konzepten auch eine Verlängerung des Personentunnels auf die Westseite des Bahnhofs vorgesehen ist. Dies ist schon seit langem ein zentrales Anliegen der Stadt, das in den vielen Gesprächen, die die Büchnerstadt zurzeit mit der Deutschen Bahn und dem RMV führt, weiter verfolgt wird. Eine Verlängerung des Tunnels böte auch die Möglichkeit, direkt am Eingang des Tunnels auf der Westseite einen weiteren Park-and-Ride-Parkplatz einzurichten, der die Wege deutlich verkürzen würde, erläuterte Kretschmann.  

Zu dem Vor-Ort-Termin war auch Benjamin Schmidt von der DB Station & Service AG gekommen, Leiter Bahnhofsmanagement Darmstadt und Wiesbaden. Er verdeutlichte, warum die aufwendige Sanierung der Riedbahnstrecke zwischen Frankfurt und Mannheim so dringend notwendig ist: Auf der völlig überlasteten Strecke müssten sowohl S-Bahnen mit 80 Stundenkilometern, als auch Fernzüge mit 200 Stundenkilometern fahren. Weshalb er glaubhaft versicherte: „Ich bin glücklich über das, was da kommen wird, auch wenn es erst einmal mit Einschränkungen verbunden ist.“ Er kündigte an, dass im Herbst die Details des Schienenersatzverkehrs für die Zeit der Vollsperrung veröffentlicht werden. Im Zuge der Sanierung wird außerdem der Bahnsteig 1 des Bahnhofs Goddelau auf 75 Zentimeter erhöht, so Schmidt.  

Deutlich wurde an dem Abend auch, das die durch den Abriss zweier alter Garagen entstandene Schallschutzlücke am Zugang zu Gleis 1 durch eine Schallschutzwand wieder geschlossen werden muss. „Aber sie wird natürlich versetzt gebaut, sodass der Zugang weiter möglich ist“, sagte Bürgermeister Kretschmann.  

Er stellte auch die umfassenden Pläne für mehr und sichere Fahrradunterstellmöglichkeiten vor. So sollen an mehreren Standorten insgesamt 50 bis 60 Fahrradstellplätze entstehen. Darunter neben Sammelschließanlagen auch Fahrradboxen für die sichere Unterbringung hochwertiger Räder. Da sei die Stadt zurzeit in Gesprächen mit anderen Kommunen, die bereits über solche Boxen verfügen, welches System für Riedstadt am geeignetsten wäre, erläuterte der Bürgermeister.  

Nach den Vorträgen wurde noch angeregt mit dem Bürgermeister über weitere Punkte eines modernen Verkehrsknotenpunktes diskutiert wie etwa eine bessere Anbindung an Darmstadt, Mainz und Wiesbaden.  

Am Dienstag, 15. August steht ab 17 Uhr die Entwicklung des Wohnprojekts Storchennest in Wolfskehlen im Mittelpunkt. Treffpunkt ist die Ernst-Ludwig-Straße 29 + 31.