Straßensanierung, Bücherei und Parkplätze

Beim Bürgergespräch in Erfelden gab Bürgermeister Marcus Kretschmann Auskunft zu verschiedenen Themen

Bürgermeister Marcus Kretschmann mit Giulia Reinhardt vom Bürgerservice beim Bürgergespräch in Erfelden.

Gut besucht war die Bürgersprechstunde mit Bürgermeister Marcus Kretschmann im Feuerwehrhaus Erfelden. Das Thema, das die Erfelder besonders beschäftigte, war die Frage nach der Sanierung der Kühkopfstraße. Diese sollte eigentlich nach einem einstimmigen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom September 2024 im Zuge der notwendigen Kanalsanierung in der Straße ebenfalls grundhaft saniert werden. Im Bereich der Kita Thomas-Mann-Platz sollte dabei die Straße verkehrsberuhigt ausgebaut sowie im Bereich zwischen Thomas-Mann-Straße und Nußallee wechselnde Parkstände entstehen und dazwischen Baumbeete neu angelegt werden, in denen Oberflächenwasser versickern kann.  

Doch nachdem die Stadtverordneten im Mai dieses Jahres mehrheitlich beschlossen hatten, endgültig keine Straßenbeiträge mehr zu erheben, ist die Finanzierung der Straßensanierung zurzeit nicht gesichert. „Ich bin momentan noch zuversichtlich, dass die Maßnahme noch kommt. Die Frage ist nur wann und wie es finanziert wird“, erklärte Bürgermeister Kretschmann. Das müssten letztendlich die Stadtverordneten entscheiden. Dies betreffe im Übrigen nicht nur die Kühkopfstraße, sondern auch den zweiten Ausschreibungsabschnitt der Ortsdurchfahrt Leeheim. Fakt sei aber auch, dass es Schadensersatzforderungen geben würde, wenn die bereits erfolgten Planungen wieder zurückgenommen würden.  

Die Stadtwerke werden in jedem Fall wegen des schlechten Gesamtzustands den Kanal grundhaft sanieren. Zurzeit stehe die Ampel noch auf Gelb, doch sobald sie auf Rot springe, weil die Gefahr einer Grundwasserverunreinigung drohe, müssten die Stadtwerke sofort ran. Schlimmstenfalls werde dann die Straße nur in der Breite des Kanals für die Kanalsanierung aufgemacht und im Anschluss einfach wieder zugemacht, erläuterte der Verwaltungschef. Auf Nachfrage erklärte er, dass bis zu 60 Prozent der nicht erbrachten Planungsleistungen eingefordert werden könnten.  

Ein Erfelder Landwirt beklagte, dass er durch parkende Autos in der Wolfskehler Straße große Probleme habe, auf seine Felder zu kommen, sodass er sich öfter gezwungen sehe, auf den Bürgersteig auszuweichen. Er regte an, zwei Stellplätze wegfallen zu lassen. „Die Traktoren werden nicht schmaler“, zeigte der Bürgermeister Verständnis. Er habe aber ein Problem damit, Parkmöglichkeiten im öffentlichen Raum verschwinden zu lassen. Viel wäre aber schon gewonnen, wenn die Stellplätze in Garagen und Höfen auch genutzt würden und die Fahrzeuge nicht auf den Straßen stehen würden. Er kündigte an, dass die Büchnerstadt sich daher der Aktion „Garagenparken“ der Stadt Mörfelden-Walldorf anschließen werde. Dabei wird mit Plakaten und Flyern dafür geworben, das Auto in die Garage zu stellen.  

Gefragt nach der Situation der Städtischen Bücherei mit ihren fünf Standorten in den Stadtteilen sagte Bürgermeister Kretschmann, dass es im Dezember ein Gespräch mit Eltern, die sich in der Initiative zum Erhalt der Stadtteilbüchereien engagiert haben, der Büchereileiterin, dem Kulturbüroleiter und ihm geben wird. Ziel ist es, ein Konzept zu erarbeiten, wie in einer langfristigen Planung eine schöne Stadtbücherei entstehen könne. Zum Jugendhaus Erfelden konnte der Verwaltungschef berichten, dass der Wasserschaden im Haus mittlerweile behoben sei. Die Wohnung im obersten Stock des Gebäudes werde nicht mehr bezogen, sondern erhalte das DRK. Dafür könnten dann die Container auf dem Hof abgebaut werden.  

Einige Bürger beklagten, dass offenbar viele Riedstädter nicht wüssten, dass es eine Straßenreinigungssatzung gebe, nach der die Fläche vom Grundstück bis zur Mitte der Straße gereinigt werden muss. Die Satzung enthält auch die Verpflichtung zum Winterdienst mit Schneeräumung und Beseitigung von Eisglätte der Gehwege vor den genutzten Grundstücken.