Wie der Verein BüchnerFindetStatt (BFS) in einer Pressemeldung mitteilt, hat er mit Unverständnis und Zorn davon Kenntnis erhalten, dass (vermutlich) in der Nacht vom 3. auf 4. März die am Erfelder Altrhein aufgestellte Figur „Valerio“ mit brutaler Absicht schwer beschädigt wurde. „Entweder ist die Tat ein völlig sinnloser Ausdruck von Vandalismus oder ein „Statement“, dass man solche Art von Denkmalen dort nicht haben will“, schildert Vereinsvorsitzender Werner Schmidt seine Sicht der Dinge.
BFS bemüht sich seit gut zwei Jahren gemeinsam mit der Büchnerstadt darum, den „größten Sohn der Stadt“ Georg Büchner stärker in der Kommune sichtbar zu machen. Figuren aus Büchners Komödie „Leonce und Lena“ mit entsprechenden Hinweistafeln nach und nach in allen Stadtteilen aufzustellen, sollten die Bürgerschaft und Besucher der Stadt überraschen und zum Kennenlernen Büchners und seines Werkes einladen.
Im vergangenen Jahr wurde hierzu auf der Aussichtsplattform an der Martin-Roth-Brücke in Erfelden ein fast lebensgroßes Denkmal errichtet, das den Vagabunden Valerio darstellte, der in dem Theaterstück Prinz Leonce aus dem Königreich Pipi auf seiner Flucht begleitet. Gleich nach der Aufstellung der Figur, die im Übrigen mit Einverständnis des Gewerbevereins Riedstadt als Grundstückseigentümerin erfolgte, wurde das erläuternde Hinweisschild zerstört. Gleichzeitig begann eine kontroverse Diskussion in den Sozialen Medien. „Ein Effekt, der durchaus im Interesse des Projektes war“, erläutert Theaterleiter Christian Suhr. „Umso enttäuschter nehmen wir die Zerstörungswut zur Kenntnis, die in die momentane Stimmungslage in unserem Land zu passen scheint“.
Der Verein hat die Absicht, das Denkmal in einigen Tagen zu entfernen. Auch wenn der Standort in Erfelden wegen der Besucherresonanz am Zugang zur Insel Kühkopf als optimal eingeschätzt wurde - „für eine Neuinstallation fehlt uns schlichtweg das Geld“, erklärt BFS-Vorsitzender Werner Schmidt. Allerdings hat der Verein mittlerweile Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gegen unbekannt bei der Polizeistation in Groß-Gerau eingereicht. Wer in den letzten Tagen etwas Verdächtiges am Altrheinufer Erfelden beobachtet hat, wird gebeten, sich direkt mit der Polizei (Telefon 06152 - 175-0) in Verbindung zu setzen.