Seit einigen Tagen ist der Riedstädter Stadtteil Erfelden um eine kleine Sehenswürdigkeit reicher. Auf Initiative von BüchnerFindetStatt und mit Genehmigung des Gewerbevereins Riedstadt und der Büchnerstadt wurde eine Skulptur am Geländer der Aussichtsplattform an der Martin-Roth-Brücke zum Kühkopf errichtet.
Zu sehen ist der Landstreicher Valerio aus der Büchner-Komödie “Leonce und Lena“. Valerio ist der Begleiter von Prince Leonce auf dessen Flucht vor der Hochzeit mit Lena. Das Denkmal verfolgt das Ziel, den berühmten Sohn in seiner Geburtsstadt neben den beiden Einrichtungen BüchnerHaus in Goddelau und BüchnerBühne in Leeheim stärker sichtbar zu machen. Der auch von auswärtigen Gästen stark frequentierte Ort am Tor zum Kühkopf gilt für BüchnerFindetStatt als nahezu ideal, um die Besucher des Naturschutzgebietes auf Büchner aufmerksam zu machen.
Die Skulptur wurde auch diesmal von dem rheinland-pfälzischen Bildhauer Matthias Jahke geschaffen. Er nahm zahlreiche Fotografien des Schauspielers Christian Suhr von der BüchnerBühne als Grundlage für ein 3-D-Modell, das anschließend mit Beton ausgefüllt und mit einem Kunststoff umhüllt wurde. Nach entsprechender Versiegelung und Lackierung entstand so ein sehr lebensnahes Szenenbild, das den Landstreicher Valerio realistisch und in Lebensgröße darstellt. Eine Hinweistafel verweist auf Georg Büchner und zitiert Valerio in dem berühmten Theaterstück.
Bereits im Sommer 2023 hatten Verein, Stadt und evangelische Kirchengemeinde Leeheim für einen ähnlichen „Hingucker“ gesorgt. Damals wurden im Umfeld der Leeheimer Kirche zwei Skulpturen installiert, die ebenfalls eine Szene aus der Komödie „Leonce und Lena“ von Georg Büchner darstellen. Zu sehen sind dabei Prinzessin Lena und ihre Gouvernante ins Gespräch vertieft auf einer Ruhebank.
Auch in den übrigen Stadtteilen Riedstadts sollen in den nächsten Jahren entsprechende Installationen erfolgen. Nach den bisherigen Planungen soll im kommenden Jahr der schwermütige König Peter vom Königreich Popo im Umfeld des Goddelauer Rathauses zum (Still)Leben erweckt werden. Finanziert wird die Anschaffung des Denkmals durch die jährliche Projektförderung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst.