„Friede den Hütten“ - aber wie?

BüchnerFindetStatt lädt zum 2. Symposium zu Revolution und Demokratie am 9. November ans Büchnerhaus

Büchnerhaus Goddelau: Veranstaltungsort des Symposiums

Die Demokratie scheint als Staatsform weltweit auf dem Rückzug zu sein. Nur noch 45,3 Prozent der Weltbevölkerung leben derzeit in einer Demokratie, mit abnehmender Tendenz. Autokraten, Oligarchen, Diktaturen nehmen zu - und die „beste aller Staatsformen“ ist auch bei uns immer häufiger Gefahren ausgesetzt.  

Diese Entwicklung im Zusammenhang mit den historischen Erfahrungen der 1848er Revolution in Deutschland und Europa zu betrachten, stand bereits beim ersten Symposium im Oktober im Mittelpunkt des Interesses (wir haben berichtet). Nun folgt am Donnerstag, 9. November ab 16 Uhr Teil 2 der Vortrags- und Diskussionsveranstaltung in der Kunstgalerie am Büchnerhaus (Weidstraße 9, Riedstadt-Goddelau).  

Das Symposium mit drei renommierten Wissenschaftler*innen schließt an die Diskussionsrunde mit Bascha Mika und Gregor Gysi an, die beim Republikanischen Café während des Büchnerland-Festivals im Sommer auf großes Interesse stieß. Damals wurde bereits deutlich, dass unsere Demokratie nicht selbstverständlich ist, dass wir ständig von ihr herausgefordert sind und sie schützen und verteidigen müssen. Die bislang aufgeworfenen Fragen zu vertiefen und historisch einzuordnen ist Ziel der Nachmittags. Im Austausch mit Prof. Dr. Gad Arnsberg, Dr. Antje Schrupp und Dr. Gerd Koenen soll die Debatte fortgesetzt werden.

Starten wird das Symposium um 16 Uhr mit Prof. Dr. Gad Arnsberg, Hochschullehrer für Geschichte und Leiter der Internationalen Abteilung am Beit Berl College (Israel). Er hat an den Universitäten Frankfurt a.M. und Tel Aviv Volkswirtschaft, Geschichte und Politik studiert und promovierte 1986 in Tel Aviv. Er referiert über „Ein Gespenst ging um in Europa - das Gespenst der Revolution“.

Die in Weilburg geborene Dr. Antje Schrupp studierte Politikwissenschaft, evangelische Theologie und Philosophie in Frankfurt am Main und arbeitet als Redakteurin, Publizistin und Referentin. Ihre Schwerpunktthemen sind weibliche politische Ideengeschichte, Geschichte des Sozialismus sowie religiöse Weltanschauungen. In Ihrem Beitrag zum Symposium, der gegen 17 Uhr vorgesehen ist, geht es um „Feminismus und Intersektionalität am Beispiel der amerikanischen Frauenrechtlerin Victoria Woodhull“.

Der Historiker Dr. Gerd Koenen hat Geschichte und Politikwissenschaften in Tübingen und Frankfurt studiert. Er wurde 2007 für das Buch „Der Russland-Komplex“ mit dem Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung ausgezeichnet. Koenen stellt seinen Vortrag unter den Titel „Demokratie: Die schlimmste Form von Regierung - mit Ausnahme aller anderen“ und verwendet damit das berühmte Churchill-Zitat („Demokratie ist die schlechteste Regierungsform - mit Ausnahme von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind.“, 1947)

Mehr zu den Referent*innen auf der Homepage www.buechnerfindetstatt.de.

Ursula Stampfli vom Ensemble der BüchnerBühne leitet die Beiträge der Referent*innen mit ausgewählten Texten ein. Natürlich sind auch Aussprachen und Diskussionen danach sowie eine Pause vorgesehen. Der Eintritt ist frei; eine Anmeldung nicht erforderlich.