Thomas Freitag, bundesweit bekannter Schauspieler und Kabarettist, ist schon seit einigen Jahren eng mit der BüchnerBühne Riedstadt verbandelt. Angefangen hat das, als Freitag aus Solidaritätsgründen in der Inszenierung von Büchners „Dantons Tod“ mitwirkte. Danach sind seine Kabarettprogramme mehrfach in Riedstadt-Leeheim einstudiert und erstmals vor Publikum aufgeführt worden.
Nun setzt der 70-jährige mit seinem neuesten Programm einen Schlusspunkt. Der Kabarettabend trägt den Titel „Rückzug über die Minen der Ebene“ und wird Anfang September auf der BüchnerBühne den Feinschliff bekommen. Eine öffentliche Generalprobe findet am Freitag, 5. September ab 19:30 Uhr, eine Vorpremiere am Sonntag, 7. September ab 18 Uhr in Leeheim (Kirchstraße 16) statt. Tickets für die beiden Auftritte sind über das Ticketsystem reservix oder den Ticketshop der BüchnerBühne (www.buechnerfindetstatt.de) erhältlich.
Die einstigen Zukunftsträume des Nachkriegskindes Thomas haben sich mittlerweile in Albträume verwandelt - und die Wut darüber lässt ihn nicht kalt. Mit seinem enormen schauspielerische Talent, seiner Erfahrung und seinem Alter nimmt er die Zuschauer an die Hand und führt sie auf seinen „Rückzug über die Minen der Ebenen“. Wenn er dabei kafkaesk den Affen gibt, dann nur, weil er dem Ernst des Lebens mit der Heiterkeit der Kunst begegnen will. Er entlarvt dabei die menschliche Hybris, sich grundsätzlich dem Tier überlegen zu fühlen. Der Mensch ist keine arme Sau, nur weil er mit digitalen Errungenschaften, Künstlicher Intelligenz, Suchtmittel, Reichtum und Ehre nicht zurechtkommt. Doch er ist es, der jeder positiven Errungenschaft sofort den Missbrauchen folgen lässt. Keine Sau würde so etwas tun.
So bekommt manch einer noch einmal ordentlich den Kopf gewaschen. Nicht aber das Gehirn, denn dort, so scheint es, haben andere bereits ganze Arbeit geleistet. Und da Thomas Freitags Parodien legendär sind, melden sich natürlich auch die Granden aus dem Himmel zu Wort - denn sie leiden unter dem derzeitigen Bodenpersonal am meisten. Wer den großartigen Verwandlungskünstler also noch einmal erleben will, sollte sich dieses Programm nicht entgehen lassen. Die besondere Nähe zwischen Zuschauerraum und Bühne in dem kleinen Theater mit 68 Sitzplätzen, macht den Abend sicher zu einem ganz besonderen Erlebnis.