Meerwunder mit Müll

Das Kindertheater Con Cuore gastierte in Riedstadt

Zu sehen sind als Handpuppen ein rot-weißer Fisch, das Seepferdchen Sandy und der Fisch Dommy.
Sandy und Dommy in Aktion
Fiona hält die Handpuppe Gisela, Onkel Kurti die Handpuppen Dommy und Sandy.
Fiona und Onkel Kurti mit Gisela, Dommy und Sandy.

Das Theater von Cuore begeisterte schon mehrfach mit seinen verspielten und liebevoll inszenierten Auftritten in der Kindertheater-Reihe des Kulturbüros der Büchnerstadt Riedstadt sein junges Publikum. Das war auch beim jüngsten Gastspiel mit „Fiona und das Meerwunder“ in der gut besuchten Christoph-Bär-Halle so. Dank des Spielwitzes von Virginia und Stefan Maatz und der kreativen Ausstattung des Stücks wurde ein so ernstes Thema wie die Vermüllung der Meere zu einem großen Spaß mit einer klaren Botschaft, ohne jemals belehrend zu wirken.  

Fiona (Virginia Maatz) besucht ihren Onkel Kurti (Stefan Maatz) und freut sich auf den Ausflug mit seinem Kutter raus aufs Meer. Schließlich will sie die dicksten Fische fangen. Doch Onkel Kurti muss ihr gestehen, dass er schon lange keine Fische mehr fängt und stattdessen Müll aus dem Meer fischt. Um ihr zu verdeutlichen, wie wichtig seine Arbeit ist, erzählt er ihr die Seemanns-Saga von dem Leucht-Fisch, der mit Glasscherben bespickt durch die Meere schwimmt, seine Strahlkraft verloren hat und mit keinem anderen Fisch spricht. Und er erzählt davon, wie der kleine Fisch Dommy und das Seepferdchen Sandy am Ende das kleine Meerwunder schaffen.  

Erzählt wird die Geschichte in der Geschichte von Spielfiguren – und was für tollen Figuren. Sandy war in ihrem ersten Leben eine Sprühflasche und Dommy ein Putzmittelbehältnis. Die begeisterten Kinder konnten aber noch mehr Entdeckungen machen, wie etwa die entzückende „Gisela“, die verdächtig nach einer Gießkanne aussah, oder der ehemals leuchtende Fisch, dessen Schuppen bei näherem Hinsehen aus lauter bunten, transparenten Eislöffeln bestanden. So geschah das Meerwunder schließlich nicht nur trotz Müll, sondern sozusagen mit Hilfe von Müll.  

Als Ergänzung zum Thema hatte die RhineCleanUp-Gruppe Riedstadt als Kooperationspartner der Stadt einen Infostand aufgestellt, der nach der Vorstellung noch gut besucht war. Zu sehen waren unter anderem Figuren, die aus Müllfunden gebastelt worden waren, viele davon eingesammelt in der Knoblochsaue.  

Erstmals hatte es im Rahmen der Kindertheater-Reihe nicht nur eine kostenlose Nachmittagsveranstaltung gegeben, sondern bereits am Vormittag für alle Vorschulkinder der Riedstädter Kitas eine ebenso kostenfreie Vorführung. Vormittags erlebten so rund 210 Gäste das kleine Meerwunder und am Nachmittag noch einmal über 100. Dank der Unterstützung der Volksbank Darmstadt Mainz konnte die Vormittagsvorstellung für die Kinder kostenfrei angeboten werden, für die Nachmittagsvorführung unterstützten die Sparkassen-Stiftung Groß-Gerau und die ÜWG.

Kulturbüroleiter Marco Hardy kündigte bereits an, dass er auch im nächsten Jahr gerne eine Vormittagsveranstaltung für Riedstädter Vorschulkinder im Rahmen der Kindertheater-Reihe anbieten möchte.