Grabstein-Enthüllung Ludwig Franz Amelungs

BüchnerFindetStatt erinnert an medizinischen Leiter des Philippshospitals

Bereits seit einiger Zeit befasst sich der Riedstädter Verein BüchnerFindetStatt, der nach der Fusion der beiden Vorgänger-Vereine jetzt Büchnerhaus und Büchnerbühne betreibt, mit Ludwig Franz Amelung. Er war medizinischer Leiter des Hospitals, aus dem die heutige Vitos-Klinik hervorgegangen ist. Zwischen 1816 und 1849 hat er in der Praxis und als Autor bedeutende Reformen im Umgang mit psychisch erkrankten Menschen erreicht.

Seine Veröffentlichungen zeugen von Anteilnahme und Reformbereitschaft. Er stand im Austausch mit Georg Büchners Vater, sein Interesse am Prozess um den Mörder Woyzeck hat möglicherweise Georg Büchners Aufmerksamkeit geweckt. Insofern gibt es eine direkte Verbindung zwischen Amelung und den Büchners.  

Amelung wurde auf dem Friedhof des Hospitals bestattet. Erst 1873 wurde ein „von der Anstalt gestifteter Gedenkstein“ auf sein Grab gelegt. Wahrscheinlich liegt in unmittelbarer Nähe auch Georg Büchners Großvater Reuß, der als Verwalter des Hospitals 1816 starb. Dessen Grabstein ist leider verloren. Der Lokal- und Büchnerforscher Hans Deuster aus Goddelau hat Amelungs Grab aufgespürt und hergerichtet. Deuster konnte auch die Inschrift des Grabsteins vollständig sichern. Mittlerweile ist Amelungs Grabstein stark verwittert und kaum noch lesbar.  

BüchnerFindetStatt hatte sich deshalb im letzten Jahr vorgenommen, den Grabstein zu restaurieren. Die Gelder dafür wurden über Crowdfunding mit Hilfe der entsprechenden Plattform der Volksbank Südhessen-Darmstadt beschafft. Die Restaurierung ist nunmehr abgeschlossen, weshalb der Verein für Sonntag, 4. Juni um 11 Uhr an Amelungs Grab auf dem Friedhof des Philippshospitals in Riedstadt interessierte Bürgerinnen und Bürger zur öffentlichen Enthüllung ganz herzlich einlädt.