Gemeinsam unterwegs im Regenbogenland

Generationsübergreifendes Gesundheitsförderungsprojekt von Kita und Seniorenhaus am Park

Über das große Interesse am Projekt Regenbogenland freuen sich Kitaleiterin Carolin Brückmann mit Mona Haas und dem stellvertretenden Kitaleiter Nico Gade (v.li.)

Was Kindern Spaß macht, tut auch den Eltern gut. „Den Kindern sage ich immer: stellt euch vor, ein Mehlsack wurde über euren Kopf ausgekippt und das Mehl klopfen wir uns jetzt wieder runter“, erzählt Mona Haas. Also trommeln die vielen Mütter und Väter im vollbesetzten Foyer der Kita Am Park unter ihrer Anleitung erst einmal über ihren Kopf und klopfen dann genüsslich Arme, Beine und den Brustkorb ab. „Damit wird der Blutfluss angeregt, die Muskeln gelockert und damit auch unsere Psyche“, erklärt Haas, im Verein „Mehr Zeit für Kinder“ aus Frankfurt zuständig für Gesundheitsförderung und Prävention.  

Der Elternabend in der Goddelauer Kindertagesstätte ist die Auftaktveranstaltung für das generationsverbindende Gesundheitsförderungsprojekt „Entspannung, Achtsamkeit und Balance im Regenbogenland“. Denn das Regenbogenland umfasst von März bis November nicht nur die  Kita, sondern auch das benachbarte Seniorenhaus am Park. Gefördert wird die gesamte Maßnahme durch die Mobil Krankenkasse und wird durchgeführt vom Verein „Mehr Zeit für Kinder“.  

Das Interesse an der Vorstellung des Projekts ist riesig: Über 50 Mütter und Väter sind der Einladung gefolgt, um zu erfahren, was genau in den nächsten Monaten in der Kita und dem Seniorenheim geplant ist. Zur Auftaktveranstaltung gekommen sind auch Bürgermeister Marcus Kretschmann und der Fachbereichsleiter Kinder, Jugend und Soziales Rick Hölzer. In einer kurzen Ansprache bedankt sich der Verwaltungschef  bei Familie Heil, Betreiber des Seniorenhauses am Park, dass sie die Kooperation mit der Kita eingegangen ist und bei der Kitaleitung für die engagierte Unterstützung des Projekts.  

„Ich freue mich sehr, dass wir für das Projekt ausgewählt wurden – was natürlich auch an dem glücklichen Umstand liegt, dass wir in direkter Nachbarschaft zum Seniorenhaus liegen. Bis jetzt gab es schon punktuelle Begegnungen und wir sind sehr froh, dass wir das nun ausbauen können“, erklärt Kitaleiterin Carolin Brückmann und betont, mit Blick auf lange Kita-Tage: „Entspannung und Achtsamkeit sind auch für kleine Kinder schon ein sehr wichtiges Thema“.  

Das bestätigt auch Haas aus ihrer Erfahrung und stellt das Projekt im Einzelnen vor. Dabei ist die kleine Mehlsack-Übung mit dem großen Aha-Effekt ein praktisches Beispiel dafür, mit welchen Mitteln Stress sowohl bei den Kleinen, als auch den Senioren abgebaut werden kann. Das Regenbogenland besteht aus den vier Farbwelten Rot (Kraft), Gelb (Wärme und Geborgenheit), Grün (Natur und Sinne) und Blau (Ruhe). Vermittelt werden verschiedene Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung und Yoga, es gibt Achtsamkeits- und Wahrnehmungsschulungen sowie Übungen zur Aktivierung.  

Nach einer Teamqualifikation in beiden Einrichtungen folgen zunächst im April und Mai zwei separate Workshops in der Kita und dem Seniorenhaus, um die Techniken zu erlernen, gefolgt von zwei generationsübergreifenden Workshops im Seniorenhaus, die für den Sommer geplant sind. Zum Abschluss des Projekts wird es im November noch eine gemeinsame Veranstaltung geben, bei der die einzelnen Inhalte der vergangenen Workshops vorgestellt werden.  

Spürbar wichtig ist Haas das Thema Nachhaltigkeit. So soll, was im Projekt Regenbogenland erlernt wurde, auch langfristig in den Einrichtungsalltag integriert werden. Genauso wünschen sich alle Beteiligten, dass das generationsübergreifende Miteinander zwischen Kita und Seniorenhaus am Park sich verstetigt und fortgeführt wird. Und nicht zuletzt sollen die Themen Entspannung, Achtsamkeit und Balance auch in die Familien getragen werden, erklärt Haas. Auf das hier nicht nur genussvoll imaginäres Mehl weggeklopft wird.