Die Reise zu den Müttern

Die Reihe „FreitagsFaust“ wird am 27. September in der BüchnerBühne fortgesetzt

Mit der Veranstaltungsreihe FreitagsFaust präsentiert die BüchnerBühne Riedstadt einmal monatlich Ausschnitte aus dem klassischen Meisterwerk Goethes. Am Freitag, 27. September um 19:30 Uhr geht es in der zehnten Folge auf der Bühne in Riedstadt-Leeheim (Kirchstraße 16) um die „Reise zu den Müttern“ aus Faust 2. Eintrittskarten sind zum Preis von 20 Euro an der Abendkasse oder vorab für 18 Euro (ermäßigt 15 Euro) an den verschiedenen Vorverkaufsstellen oder online im Ticketshop (www.buechnerfindetstatt.de) erhältlich.  

In der Episode wünscht sich der Herrscher der Kaiserpfalz von Faust, dass in einem okkultistischen Schauspiel die Geister des trojanischen Königssohns Paris und der von ihm entführten griechischen Schönheit Helena heraufbeschworen werden. Mephisto ziert sich: Hexen, Zwerge und Gespenster, die seien sein Metier. Aber antike Helden? Dieses „Heidenvolk“ hause in einer eigenen Hölle. Faust solle darum den bisher unbetretenen Weg zu „den Müttern“ gehen, um sie zu suchen.

Auf Mephistos Anweisung stampft Faust kurz auf und versinkt im Boden. Während der Geisterbeschwörung im Rittersaal steigt Faust an der Stelle wieder auf, an der er zuvor verschwunden ist. Der Kaiser und die Hofgesellschaft sehen nicht, dass die beiden sich für ihre Kunst einer Laterna magica bedienen, die mithilfe von Spiegeln, Objektiven und bemalten Glasscheiben bewegte Spukbilder produziert. Faust wird nun selbst von der Illusion, die er mit produziert hat, überwältigt und versucht, Helena vor ihrem Entführer zu retten.

Die Arbeit an „Faust“ erstreckt sich mit langen Unterbrechungen über einen Zeitraum von 60 Jahren und spiegelt Goethes sich wandelnde Wahrnehmung der beginnenden Moderne. Anfang der 1770er Jahre erscheint der Urfaust, 1790 „Faust. Ein Fragment“. 1808 folgt „Der Tragödie erster Teil“. Am zweiten Teil, der auf seinen Wunsch hin erst nach seinem Tod veröffentlicht werden sollte, arbeitet Goethe vor allem in den letzten sieben Jahren vor seinem Tod.

Faust gilt inhaltlich und angesichts der Textfülle gemeinhin als „schwerer Stoff“. Die BüchnerBühne bietet mit ihrer Reihe FreitagsFaust einmal monatlich unterhaltsame und verständliche Häppchen des Gesamtwerks sowie Interpretationen und Hinweise zur Entstehungsgeschichte.