Die geschundene Seele des Woyzeck

Wiederaufnahme des Ein-Personen-Dramas am 15. November bei der BüchnerBühne

Christian Suhr als Woyzeck

Das Drama Woyzeck, kurz vor dem Tod Georg Büchners 1836 entstanden und nur fragmentarisch überliefert, gehört bis heute zu den weltweit am meisten gespielten Bühnenwerken. Die Inszenierung der BüchnerBühne von und mit Theaterleiter Christian Suhr hatte bereits am 9. Februar 2010 Premiere und wurde schon längere Zeit nicht mehr aufgeführt. Jetzt ist das Stück wieder einmal auf dem Spielplan, damit es von neuen Zuschauenden entdeckt werden kann.

Karten für die Aufführung am Freitag, 15. November ab 19:30 Uhr gibt es im Vorverkauf für 15 Euro, ermäßigt 12 Euro. An der Abendkasse kosten die Tickets jeweils drei Euro mehr. Das Theatercafé als Treffpunkt für die Gäste öffnet bereits ab 18:30 Uhr und steht auch nach der etwa 70-minütigen Vorstellung für das Publikum zur Verfügung.

Der Klassiker Woyzeck von Georg Büchner handelt von einem Soldaten und Barbier, der von seinem Hauptmann gedemütigt und von einem Doktor für ein „wissenschaftliches Experiment“ missbraucht wird. Er tut es für Geld, das er Marie bringt, die ein Kind von ihm hat. Ist es wirklich von ihm? Woyzeck ist eifersüchtig auf den Tambourmajor, mit dem Marie ihn betrügt. Er versucht, sie zur Rede zu stellen und sich seinem Freund Andres mitzuteilen - doch niemand hört zu. Er beginnt, Stimmen zu hören. Verstört und einsam ersticht Woyzeck seine geliebte Marie. Mit Marie hat er sich am Ende selbst getötet. Ein Theaterstück mit einer im höchsten Maße seelisch verwirrten und getriebenen Hauptfigur, die Frage nach Opfer oder Täter, war für die Entstehungszeit des Dramas und angesichts des erst 22-jährigen Autors für seine Zeit hoch modern. Das Werk hat sich diese Modernität bewahrt und wirft bis heute die gleichen, immer noch aktuellen Fragen auf. Kann ein Mörderschuldunfähig sein?

Ungewöhnlich an der Inszenierung von Christian Suhr ist, dass sein Stück erst nach der Ermordung von Marie beginnt. Als Ein-Personen-Stück konzentriert sich der Stoff außerdem völlig auf die geschundene Seele der Hauptperson, gewährt keine Ablenkung auf andere Akteure oder Szenen. Mit seinen Monologen, mit seinen wirren, imaginären Gesprächen mit den Menschen seines Umfeldes wird deutlich, wie seine Psyche ganz allmählich abgleitet und der Mensch dabei verloren geht.

Theaterkarten sind im Vorverkauf bei verschiedenen Stellen in der näheren Umgebung (Buchhandlungen Faktotum, Riedstadt und Bornhofen, Gernsheim, Infothek im Landratsamt, Blumengeschäft Florales, Weidstraße 5 F, Empfang des Rathauses Riedstadt, BüchnerHaus, Weidstraße 9, Goddelau) oder über Reservix auch in der weiteren Region erhältlich. Über den Ticketshop www.buechnerfindetstatt.de  können Interessierte die Eintrittskarten auch online bestellen, direkt am PC bezahlen und zu Hause kostenfrei ausdrucken.