„Wie hältst Du’s mit der Religion?“

Beim FreitagsFaust am 26. Januar geht es bei der BüchnerBühne um die berühmte Gretchenfrage

Ein wahrhaft ehrgeiziges Projekt hat sich die BüchnerBühne mit ihrer Veranstaltungsreihe FreitagsFaust vorgenommen: Einmal monatlich wird Goethes Monumentalwerk „Faust“ in kleinen, chronologischen Häppchen serviert. Am Freitag, 26. Januar ab 19:30 Uhr geht es in Folge fünf der Reihe um die berühmte „Gretchenfrage“ („Sag Heinrich, wie hältst Du’s mit der Religion?“).  

Im Mittelpunkt von Goethes dramatischem Hauptwerk steht die Figur des Magiers und Teufelsbündners Dr. Heinrich Faust. Dessen Streben nach der Erkenntnis „was die Welt im Innersten zusammenhält“, der Teufelspakt mit Mephistopheles, die tragische Geschichte von Margarete, die Gefühls-, Gedanken- und Erlebniswelt des Protagonisten sowie die überwältigende Fülle an Sprachgewalt und Verweisen auf literarische Traditionen und das Welttheater haben zahlreiche Künstlerinnen und Künstler zu bildnerischer und musikalischer Auseinandersetzung angeregt.  

Goethes Faust entstand zwischen 1770 (der so genannte „Urfaust“) und 1832. Aufgrund seiner fast lebenslangen Beschäftigung mit diesem Stoff und der dadurch über sechzigjährigen Entstehungsgeschichte ist die feste Zuordnung der Tragödie zu einer einzelnen Epoche schlicht unmöglich. Je nach Gegenstand der Betrachtung lassen sich in der Geschichte Merkmale der Aufklärung (ca. 1720-1800), des Sturm und Drangs (ca. 1767-1785), der Weimarer Klassik (ca. 1794-1805) und der Romantik (ca. 1795-1848) erkennen.

Beide Teile des Fausts sind ein Spiegel der gesellschaftlichen, politischen und wissenschaftlichen Entwicklungen zu Goethes Lebenszeit. Allein dies macht ihn bis heute interessant. Faust gilt inhaltlich und angesichts der Textfülle gemeinhin als „schwerer Stoff“. Die BüchnerBühne bietet mit ihrer Reihe FreitagsFaust einmal monatlich unterhaltsame und verständliche Ausschnitte aus dem Gesamtwerk sowie Interpretationen und Hinweise zur Entstehungsgeschichte.