Alte Esche muss gefällt werden

Verkehrssicherheit des geschwächten Baums auf dem Friedhof Goddelau nicht mehr gegeben

Die Esche vom Friedhof aus gesehen.
Deutlich erkennbarer Pilzfruchtkörper in der Gabelung der Hauptäste.

Die Büchnerstadt Riedstadt bedauert, mitteilen zu müssen, dass die alte und große Esche auf dem Friedhof in Goddelau aus Gründen der Verkehrssicherheit gefällt werden muss. Die eindrucksvolle Esche wird aufgrund ihres Alters und ihrer Bedeutung für das Ortsbild seit Jahren baumpflegerisch betreut. Sie wird auf circa 120 bis 130 Jahre geschätzt.

Im Jahr 2020 wurde nach einem äußerlich nicht vorhersehbaren größeren Astbruch nach einem Sturm eine intensive Begutachtung des Baumes unter Hinzuziehung eines zweiten, externen Baumsachverständigen durchgeführt. In Folge dieser Untersuchungen wurden im Jahr 2021 umfangreiche Pflegemaßnahmen wie ein Entlastungsschnitt in der Krone und der Einbau einer Kronensicherung durchgeführt. Leider hat nun eine erneute intensive Begutachtung des Baumes ergeben, dass die Schädigungen am Baum massiv zugenommen haben und der Baum nicht mehr verkehrssicher ist.

Grund für die fortgeschrittene Schwächung des Baumes sind die klimatischen Veränderungen mit den trockenen und heißen Sommern seit 2018, in deren Folge auch der Grundwasserstand deutlich gefallen war. Die – vermutlich ohnehin nur kurzfristige – Entspannung der Situation im Jahr 2024 mit deutlich mehr Niederschlägen und erhöhtem Grundwasserstand kam für diesen Baum offensichtlich zu spät. Der Baum wurde in Folge einer allgemeinen Schwächung dann von zwei unterschiedlichen und sich über den ganzen Baum ziehenden Pilzinfektionen befallen (Zottiger Schillerporling und Eschenbaumschwamm). Diese beeinträchtigen nicht nur fortlaufend dessen Vitalität, sondern setzen auch die Verkehrssicherheit drastisch herab. Das ist umso schwerwiegender, weil der Baum an einem regelmäßig frequentierten Ort nahe der Friedhofsmauer und über einer Wegeverbindung sowie einem angrenzenden Privatgarten steht.

Die Fähigkeit des Baumes, auf die bestehenden Pilzinfektionen zu reagieren, ist aufgrund der allgemeinen Schwächung kaum noch vorhanden. Eine Erhaltung, beziehungswiese Wiederherstellung der Verkehrssicherheit wäre nur durch einen starken Rückschnitt der Krone möglich. Ein solcher Rückschnitt würde aber eine weitere Schwächung der Esche bedeuten und zusätzliche Einfallswege für weitere Krankheits- und Pilzinfektionen öffnen und damit eher früher als später zu einem vollständigen Absterben führen. Zudem müssten in der Folge regelmäßig Spezialuntersuchungen und weitere Pflegemaßnahmen durchgeführt werden, was nicht nur kostenintensiv wäre, sondern auch nur für eine kurzfristige Sicherheit sorgen würde.

Aufgrund des allgemein schlechten Gesundheitszustands des Baumes und der zwei rasant fortschreitenden Pilzinfektionen hat sich die Stadt Riedstadt deshalb dafür entschieden, den Baum zu entnehmen und durch eine Neupflanzung zu ersetzen, die etwas weiter weg von der Mauer und dem angrenzenden Weg erfolgen soll.

Innerhalb der Baumkrone befindet sich eine ausgedehnte Asthöhlung. Aktuell ist diese Höhlung nicht von einem Tier besiedelt. Im Vorfeld der Entnahme des Baumes wird die Höhlung gesichert und an einen geeigneten Ort verbracht, um eine Wiederbesiedelung zu ermöglichen und somit die dort vorhandene ökologische Struktur zumindest teilweise zu erhalten.

Die Fäll-Arbeiten sollen von einer Fachfirma ausgeführt werden, die Erfahrung mit dem Fällen großer Bäume unter schwierigen Bedingungen hat und die notwendige Spezialausrüstung besitzt. Sie sollen bis spätestens 28. Februar 2025 abgeschlossen sein.