Von Lavalampen und Raketen

Kita Pfiffikus wird erneut als „Haus, in dem Kinder forschen“ ausgezeichnet

Gespannt verfolgen Ben, Romeo, Erzieherin Stefanie Müller, Oscar und Leon, ob die selbst gebaute Lavalampe funktionieren wird.
Kitaleiterin Sandra Knodt mit Alina, Fachbereichsleiter Rick Hölzer, Ben, Romeo, Erzieherin Stefanie Müller, Oscar, Bürgermeister Marcus Kretschmann, Leon (v.li.) und dem neuen Schild.

Sorgfältig gießt Romeo Wasser in ein großes Glas und färbt es anschließend Blau. Dann übernimmt Leon und lässt Speiseöl ins Glas laufen. Das sieht schon toll aus, finden die jungen Forschenden in der Kita Pfiffikus. Denn die beiden Flüssigkeiten mischen sich nicht: Unten leuchtet das Glas in einem kräftigen Blau, oben in einem zarten Gelb. Doch es wird noch besser: Nachdem die Kinder zwei Braustabletten versenkt haben, steigen Bläschen nach oben und sorgen für schöne Effekte. „Toll - das sieht ja wirklich aus wie eine Lavalampe“, ist auch Bürgermeister Marcus Kretschmann fasziniert.  

Der Bürgermeister ist gemeinsam mit Fachbereichsleiter Rick Hölzer aus einem besonderen Grund in die Kita gekommen: Der Goddelauer Betreuungseinrichtung ist nach zwei Jahren die Rezertifizierung durch die gemeinnützige „Stiftung Kinder forschen“ gelungen. Kitaleiterin Sandra Knodt zeigt das neue Schild mit der Aufschrift „Wir sind ein Haus, in dem Kinder forschen“, das demnächst das bisherige am Kitaeingang von 2021 ablösen wird. Auf dem stand noch zu lesen „Haus der kleinen Forscher“. Doch in der Zwischenzeit hat die Stiftung ihren Namen geändert, auch wenn das Ziel dasselbe geblieben ist: Bundesweit die Kompetenzen in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik für Kinder von drei bis zehn Jahren zu fördern, Schirmherrin ist die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger.  

Weil sich Erzieherin Stefanie Müller sehr dafür engagiert, das Interesse an den MINT-Fächern bei den Kitakindern zu wecken, indem sie eine entsprechende Fortbildung besucht, dann eine Forschenden-Gruppe eingerichtet und die Arbeit mit den Kindern ein Jahr lang dokumentiert hatte, wurde die Kita erstmals 2021 von der Stiftung ausgezeichnet. Seitdem wurde kräftig weitergeforscht. Dazu gehört auch eine Kooperation mit dem MINT-Zentrum Groß-Gerau, angesiedelt an den Beruflichen Schulen. Das Zentrum gehört zum Netzwerk der MINT-Region Südhessen, das von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt Rhein Main Neckar initiiert wurde.  

Dank der Kooperation waren die Kita-Kinder schon einige Male im MINT-Zentrum, das letzte Mal am Forschertag im letzten Sommer zum Thema Weltall. Von dort haben sie noch ein zweites Experiment mitgebracht: Mit Hilfe von Backpulver und Essig lassen sie auf dem Außengelände der Kita noch eine Rakete fliegen – wenn auch nicht ganz bis zum Weltall. Bürgermeister und Fachbereichsleiter sind beeindruckt, mit welcher Hingabe in der Kita gemeinsam geforscht wird. „Das ist eine echte Bereicherung für die Kita. Das begeistert die Kinder und begeistert auch mich“, bedankt sich Bürgermeister Kretschmann bei Stefanie Müller für ihr Engagement.