Dank für „Scheunenwache“

Freiwillige Feuerwehr Wolfskehlen und Stadt bedanken sich bei Familie Schäfer für Unterkunft nach Brand

Gemeinsam mit den Einsatzkräften bedanken sich Wehrführer Christian Deist und Bürgermeister Marcus Kretschmann (7. und 8. von links) bei Traudel Schäfer, Enkel Felix (weißes T-Shirt) sowie Klaus und Jochen Schäfer.

So einen Anblick erwartet man nicht auf einem landwirtschaftlichen Anwesen: Drei Feuerwehrwagen parken vor der Scheune der Familie Schäfer und der Hof wimmelt von Einsatzkräften in dunkelblauen Dienst-T-Shirts. Die Freiwillige Feuerwehr Wolfskehlen hat ein letztes Mal ihre derzeitigen drei Fahrzeuge vor ihr provisorisches Domizil gestellt und ist in voller Besetzung gekommen, um „Danke“ zu sagen.  

Denn noch am Tag des verheerenden Brandes, als am Abend des 13. April das brennende Löschfahrzeug LF 8/6 die Fahrzeughalle und alle dort abgestellten Geräte der Freiwilligen Feuerwehr Wolfskehlen völlig verrußt und einen Großeinsatz der umliegenden Feuerwehren ausgelöst hatte, war die Familie Schäfer tatkräftig eingesprungen. „In einer unserer dunkelsten Stunden habt ihr uns, ohne mit der Wimper zu  zucken, geholfen. Die Wohnmobile und Schlepper in der Scheune wurden umgeparkt und wir konnten einziehen“, wandte sich Wehrführer Christian Deist an Jochen Schäfer und seine Eltern Traudel und Klaus.  

Noch am Abend des Brandes erhielten die Wolfskehler Feuerwehrleute von den Kameraden aus Erfelden das Löschfahrzeug LF 10 und aus Goddelau ein Mannschaftstransportfahrzeug, die in Tor eins und zwei abgestellt wurden. „Sodass wir keine drei Stunden nach dem Brand wieder einsatzbereit in unserem neuen Domizil, der Scheunenwache, waren“, bedankt sich Deist gerührt bei Familie Schäfer für diesen Einsatz.  

Auch Bürgermeister Marcus Kretschmann ist begeistert, wie kurzfristig und tatkräftig die Familie Schäfer zu Hilfe eilte. „Ich glaube, Sie waren schneller als die Feuerwehr“, merkt er schmunzelnd an. „Das ist es, was uns hier in Riedstadt ausmacht – der Zusammenhalt in der Gemeinschaft. Das gilt auch für die Freiwillige Feuerwehr Riedstadt, die noch am selben Abend mit Fahrzeugen aus anderen Stadtteilen aushalf, damit die Feuerwehr Wolfskehlen einsatzbereit bleibt“, betont der Bürgermeister.  

Der Wolfskehler Wehrführer berichtet, dass kurze Zeit nach dem Brand auch das dritte Tor mit einem aus Rodgau günstig erstandenen Löschfahrzeug LF16 belegt werden konnte, sodass die „Scheunenwache“ komplett war. Und das war gut so: zu 27 Einsätzen rückten die Wolfskehler Feuerwehrleute von hier aus.

Auch wenn sich die Einsatzkräfte auf engstem Raum umziehen mussten und wegen der Parkplatzsituation vor allem mit dem Fahrrad herbeirasten – die Wehmut über das Ende der „Scheunenwache“ ist an diesem Dankeschön-Abend deutlich spürbar. Denn nachdem der Sozialtrakt des Feuerwehrhauses gereinigt und als temporäre Lösung eine Leichtbauhalle vor dem ausgebrannten Gerätehaus aufgebaut worden war, zog die Feuerwehr am 23. Juli wieder an den angestammten Standort.  

Als Dankeschön für die große Hilfsbereitschaft überreicht Wehrführer Deist nicht nur einen Essensgutschein und ein Mannschaftsfoto mitsamt Fahrzeugen vor der Scheune, sondern auch eine Plakette, auf der „in dankbarer Erinnerung“ an die „Scheunenwache“ erinnert wird. Als Dankeschön der Büchnerstadt gibt es zudem noch einen großen Präsentkorb.