Bepflanzungsbeispiele und Parkerlebnis

Großer Andrang bei Fahrt zur Bundesgartenschau Mannheim

Riedstädter Grünflächenpatinnen und –paten an einem der großen Staudenbeete im Luisenpark

Wie in jedem Jahr seit 2011 - mit Ausnahme der zwei Corona-Jahre 2020 und 2021 - hat die Büchnerstadt Riedstadt ihre Grünflächenpatinnen und –paten auch in diesem Jahr zu einem Ausflug eingeladen. Mit diesem Ausflug bedankt sich die Stadt für die Arbeit, die die Paten und Patinnen ehrenamtlich für die Pflege öffentlicher Grünflächen in Riedstadt und damit für das Stadtbild leisten.  

In diesem Jahr ging die Fahrt nach Mannheim, wo die Bundesgartenschau noch bis zum 8. Oktober stattfindet. Das Interesse an diesem Ausflug war so groß, dass erstmalig zwei Busse gechartert werden mussten, die die über 80 Teilnehmenden zum Ziel brachten. Bei allerbestem sonnigem Spätsommerwetter gab es viel zu entdecken auf den zwei Parkflächen, die das Gelände der Bundesgartenschau bilden.

Im Spinelli-Park konnte auf 80 Hektar Fläche besichtigt werden, wie auf einem bis 2014 noch militärisch genutztem Gelände eine große Grünfläche entstanden ist. Die westliche Hälfte dieses Parks ist sehr weiträumig, hier finden sich überwiegend naturnahe Wiesenbereiche, Schotterbänder als Eidechsenhabitate oder auch ein 1,6 Hektar großes Auengewässer, das von einem weithin sichtbaren Panoramasteg aus rostrotem Cortenstahl überragt wird, der einen weiten Ausblick über den Teich und den Park gewährt. Da die in diesem Teil des Parks gepflanzten Bäume allesamt noch sehr jung sind, wirkt die Fläche insgesamt aber doch noch etwas leer.

Ganz anders im Osten dieses Parks, der sicherlich das Herzstück der Bundesgartenschau darstellt. Hier sind auf engem Raum verschiedenste Schaugärten und Bepflanzungsbeispiele zu sehen: Stauden, Rosen, Dahlien, Gehölze, daneben ein Klimawald aus 5.000 Zukunftsbäumen, also Baumarten, die nach derzeitigem Kenntnisstand mit den geänderten klimatischen Bedingungen zurechtkommen. Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen werden anschaulich mit entsprechenden Geländegestaltungen und Informationstafeln dargestellt, so beispielsweise das Ziel Nr. 12 „Nachhaltiger Konsum und Produktion“ anhand eines Weltackers, auf dem der Anbau wichtiger Nahrungsmittel weltweit thematisiert wird.

In den sogenannten U-Hallen, die als ursprüngliche Lagerhallen ebenfalls ein Überbleibsel der militärischen Vornutzung sind und nun so umgebaut wurden, dass sie als Ausstellungsräume für die BUGA dienen, findet sich ebenfalls ein weites Themenspektrum. Hier wird beispielsweise die Vertikal-/Fassadenbegrünung umfassend mit verschiedenen Beispielen und Gestaltungsmöglichkeiten dargestellt, ebenso wie Balkongärten. Im Norden des Spinelli-Parks bildet ein Band ineinander übergehender verschiedener Spielplätze und Bewegungsangebote die Grenze des Parks.

Während im Spinelli-Park alles neu ist, bietet der zweite Teil der diesjährigen Bundesgartenschau, der Luisenpark, einen eingewachsenen Park mit vielen Geländebewegungen, großen Wasserflächen und schattenspendenden alten Bäumen. Hier gibt es großflächig neue Staudenpflanzungen, einen 2001 angelegten chinesischen Garten mit Kameliengarten und dem größten originalen chinesischen Teehaus in Europa, oder auch ein großes Pflanzenschauhaus zu entdecken.  

Daneben laden die Wege entlang der Wasserfläche und über viele Brücken ein zum Flanieren. In einem Heilpflanzengarten lassen sich über 200 Arten heilkräftiger Pflanzen entdecken, in großen Becken vor dem Pflanzenschauhaus viele wunderbar blühende Seerosensorten. Auch Tiere können hier im Luisenpark erlebt werden, es gibt eine große betretbare Vogelvoliere, eine Pinguinanlage, Flamingos oder Alpakas zu bestaunen. Und wer mag, kann den Park auch in einer Fahrt mit einer Gondoletta auf einem 1.840 m langen Rundweg vom Wasser aus erleben.

Es wird also viel geboten auf der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim, von aktuellen Themen wie Klimawandel und Nachhaltigkeit über viele Bepflanzungsbeispiele bis hin zum „einfachen“ erholsamen Parkerlebnis unter alten Bäumen. Dementsprechend groß war der Besucherandrang an diesem vermutlich letzten richtig warmen Spätsommersonntag – was an der Verbindungsstelle der beiden die Bundegartenschau bildenden Parkteile zu einer Geduldsprobe wurde. Denn an der Seilbahn wartete eine riesige Besucherschlange darauf, vom einen Parkteil zum anderen, knapp zwei Kilometer entfernt liegenden, zu gelangen. Wartezeiten bis zu einer Stunde waren die Folge.

Trotz dieses kleinen Wermutstropfens waren die Riedstädter Grünflächenpatinnen und –paten sehr angetan vom Besuch in Mannheim und kamen voll vielfältiger Eindrücke am Abend wieder wohlbehalten nach Riedstadt zurück.