Die Auswahl ist wirklich nicht einfach: Lieber das Detail einer Kirche? Oder die Fassade eines alten Wiesbadener Stadthauses? Die Großaufnahme einer Wasserfontäne oder doch lieber die ausdrucksstarke Wandbemalung mit einem großen Wolf und Rehen? Während Simon am Computer versucht, seine schönsten Fotos vom Stadtausflug nach Wiesbaden aus der Flut von Aufnahmen herauszufiltern, ergeht es Robin am Nebenplatz nicht viel besser mit seiner reichen Ausbeute von Bildern aus der vielseitigen Natur des Rieds. Er hat Vögel im Flug und eine gut zwischen Blättern getarnte Eidechse abgelichtet, aber auch ein im Rhein treibendes Holzstück, das wie ein Krokodil mit aufgerissenen Maul aussieht.
Die beiden Zwölfjährigen nehmen an einem dreitägigen Fotografier-Workshop teil, den Jugendpfleger Kai Faßnacht in der ersten Osterferienwoche angeboten hat. Am ersten Tag ging es hinaus in die Natur des Rieds, um am Rheinuferweg in Gernsheim und am Wechselsee bei Biebesheim auf die Suche nach ungewöhnlichen Fotomotiven zu gehen. Am zweiten Tag wurde die Fotosafari in der Landeshauptstadt Wiesbaden fortgesetzt.
An diesem letzten Tag stehen im Jugendhaus Goddelau auch noch Porträtaufnahmen auf dem Programm, doch vor allem geht es um die richtige Suche nach den schönsten und ungewöhnlichsten Aufnahmen. Denn fünf kleine Bilder können die Teilnehmer ausgedruckt mit nachhause nehmen und das allerschönste als gerahmtes „Top-Foto“. Da fällt die Auswahl sichtlich schwer, denn von beiden Ausflügen gibt es bei allen Teilnehmern eine Vielzahl gelungener Fotos, deren Reiz im ungewöhnlichen Motiv, Bildausschnitt oder der Einstellung liegt. Denn im Fokus lag nicht die Technik des Fotografierens, sondern die kreative Suche nach besonderen Bildern.