Wunderland Blühwiese

Kinder der Kita Haus der kleinen Füße auf Entdeckertour auf Streuobstwiese der Naturlandstiftung

Gemeinsam mit Erzieherin Anka Meyenburg wird ein Marienkäfer bestaunt.

Eine kleine Karawane von acht Kinder zieht mit Bollerwagen, Erzieherin Anka Meyenburg und Praktikantin Aileen Pearson von der Kita Haus der kleinen Füße an der Erfelder Großsporthalle durch die Felder zur Streuobstwiese der Naturlandstiftung Groß-Gerau. Dort warten bereits Umweltpädagogin Marion Bredemeier und Reinhard Ebert, Vorsitzender der Naturlandstiftung.   Doch die Begrüßung muss warten.

„Da ist ein Marienkäfer!“, ruft aufgeregt ein Junge. Und so holt Bredemeier umstandslos eine Becherlupe hervor und erklärt den staunenden Kitakindern nebenbei, dass beim Marienkäfer direkt nach Kopf und Brustschild schon der Hinterleib mit den Flügeln beginnt. Alle gemeinsam überlegen, was ein Marienkäfer gerne frisst und was eigentlich alles so auf dem Boden rumkriecht. „Regenwürmer, Schlangen und Schnecken“, kommt es wie aus der Pistole geschossen.  

Ebert hat seine Freude an der aufgeweckten Kinderschar. Die Naturlandstiftung hat an der K 156 in der Nähe des Wertstoffhofes auf einem früheren Acker eine Streuobstwiese mit einer Blühmischung für Insekten angelegt. Mit großem Erfolg: die blühenden Wildpflanzen werden eifrig umschwärmt, das aufgestellte Insektenhotel ist gut belegt. Nun hat die Naturlandstiftung zwei Veranstaltungen zur Umweltbildung für Kinder der nahe gelegenen Kita Haus der kleinen Füße initiiert und finanziert, von denen nun die erste mit Umweltpädagogin Bredemeier stattfindet. „Wir finden es ganz wichtig, schon bei kleinen Kindern ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie wichtig naturnahe Lebensräume sind“, erklärt Ebert.  

Und so bringt Umweltpädagogin Bredemeier den Kindern ganz spielerisch das „Wunderland Blühwiese“ nahe. Dass die Wiese mit den hohen Wildpflanzen ein toller Rückzugsort für Tiere und Insekten ist, leuchtet den Kindern sofort ein. Respektvoll stehen sie vor der Wiese, die ihnen teilweise bis zum Kopf reicht. „Jetzt gibt es eine Entdeckeraufgabe: Wer findet zuerst eine gelbe Blume?“, macht Erzieherin Bredemeier Mut.   Entschlossen stapfen die kleinen Entdecker*innen los und finden im Laufe ihrer Tour nicht nur Hundskamille, sondern auch Pflanzen wie Wiesen-Schafgarbe, Oregano und Spitzwegerich.

Die Umweltpädagogin kann zu allen Pflanzen spannende Geschichten erzählen. Wie etwa zur Wiesen-Scharfgabe mit ihren filigranen Blättern. „Wegen ihrer Form wird sie auch Augenbraue der Venus genannt. Probiert es mal aus, ihr könnt sie euch auf die Augenbraue legen“, erzählt die Umweltpädagogin und erklärt auch, dass die Schafgarbe ein wichtiges Heilkraut ist.  

Zwischendurch wird zünftig auf der Streuobstwiese gepicknickt, dann legt jedes Kind noch eine Wiesen-Visitenkarte an: Sie kleben die gefundenen Pflanzen auf ein Blatt, können es ganz individuell gestalten und füllen die Lücken mit Sand auf. Reich an Eindrücken geht es dann wieder zurück in die Kita.