Helfernetzwerk besteht weiter

Auch nach Ende der Pandemie wird ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe in Riedstadt fortgeführt

Bürgermeister Marcus Kretschmann, Stefanie Drozdzynski und Pfarrerin Helga Donat (von links) erläutern die Pläne zum Fortbestehen des Helfernetzwerkes für Riedstadt.

Es war ein Mut machendes Zeichen gelebten Gemeinschaftssinns, als sich direkt zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 ein Helfernetzwerk für Riedstadt gründete, um erkrankte oder gefährdete Menschen durch Botengänge, Einkäufe und ähnliches zu unterstützen. Es war beeindruckend, dass diese Idee an so vielen Stellen gleichzeitig in Riedstadt entstand“, erinnert sich die Goddelauer evangelische Pfarrerin Helga Donat.  

Unter Federführung der evangelischen Kirchengemeinden und mit Unterstützung der Büchnerstadt Riedstadt wurde innerhalb kürzester Zeit aus diesen verschiedenen Hilfeangeboten das Helfernetzwerk für Riedstadt aufgebaut. Koordiniert wurde es in der Pandemiezeit mit Genehmigung des evangelischen Dekanats zunächst von der evangelischen Gemeindepädagogin Regine Lehmann, später wechselte sie sich in dieser Funktion mit der Leiterin der Kommunalen Beratungsstelle für ältere Menschen Stefanie Drozdzynski ab. Mittlerweile hat Drozdzynski die Koordination übernommen und wird unterstützt von Rosemarie John, der Gemeindesekretärin der evangelischen Kirchengemeinde Goddelau.  

Denn das Helfernetzwerk für Riedstadt besteht auch nach Ende der Pandemie weiter. Weil das vielen in der Büchnerstadt nicht bekannt ist, stellen Pfarrerin Donat, Drozdzynski und Bürgermeister Marcus Kretschmann im Gespräch das Hilfsangebot im Sinne der Nachbarschaftshilfe von Riedstädtern für Riedstädter vor. Die Menschen, die nach Unterstützung fragen, müssen nicht dauerhaft hilfsbedürftig sein. Wer – zum Beispiel durch einen Beinbruch – vorübergehend auf Hilfe angewiesen ist, ist hier auch richtig.  

Andersherum kann für die Helfenden ein Einsatz auch einmalig sein. Doch manchmal entwickeln sich daraus auch regelrechte Patenschaften, erzählt der Bürgermeister. „Ich kenne Helfer, die seit der Pandemie regelmäßig für jemanden einkaufen und während ihres Urlaubs eine Vertretung organisiert haben“, gibt er ein Beispiel. Waren zu Beginn der Pandemie um die 120 ehrenamtliche Helfende im Netzwerk organisiert, sind es heute noch um die 70.  

„Das Gute am Helfernetzwerk ist, dass es auch ein erster Schritt in die Nachbarschaft ist. Oft kennt man seine Nachbarn ja gar nicht mehr“, findet Drozdzynski und Pfarrerin Donat ergänzt: „Das ist auch eine Chance für Neubürger, die sich gerne einbringen möchten und nicht wissen, wie.“  

Wer helfen möchte oder Hilfe benötigt, kann über das eigens von der Stadt für diesen Zweck eingerichtete Telefon mit der Nummer 0160 7433826 Kontakt mit Stefanie Drozdzynski aufnehmen, die dann die weitere Koordination übernimmt. Des Weiteren besteht auch die Möglichkeit, sich über die Beratungsstelle für ältere Menschen unter 06158 82257310 mit dem Helfernetzwerk in Verbindung zu setzen.