„Zum Weißsein gehörte nichts als Unverschämtheit“

Christian Suhr liest im Club der Dichter aus „Die verschwindende Hälfte“ von Brit Bennet

Im „Club der Dichter“ liest Christian Suhr im Theatercafé der BüchnerBühne am Sonntag, 19. Februar, 11:00 Uhr, aus dem Buch „Die verschwindende Hälfte“ von Brit Bennet. Das Café öffnet bereits eine Stunde früher zum gemütlichen Sonntagsfrühstück.  

Mallard, ein kleiner Ort in Louisiana. Seine Bewohner blicken mit Stolz auf eine lange Tradition und Geschichte - und vor allem auf ihre Kinder, die mit jeder Generation hellhäutiger zu werden scheinen. Hier werden in den 1950ern Stella und Desiree geboren, Zwillinge von ganz unterschiedlichem Wesen. Nur in einem sind sie sich einig: An diesem Ort sehen sie keine Zukunft. In New Orleans, wohin sie flüchten, trennen sich ihre Wege. Denn Stella tritt unbemerkt durch eine den weißen Amerikanern vorbehaltene Tür und schlägt sie kurzerhand hinter sich zu. Desiree dagegen heiratet den dunkelhäutigsten Mann, den sie finden kann. Und Jahrzehnte vergehen bis zu einem unwahrscheinlichen Wiedersehen.

In einer Rezension der Süddeutschen Zeitung heißt es: „Mit viel Liebe fürs Detail stattet Bennett ihr Amerika der Fünfziger- und Sechzigerjahre aus. Es ist eine Welt wie aus der Serie "Mad Men", mit glänzenden Cadillacs, rauchenden Männern und Frauen in schimmernden Kleidern. Vor allem aber spürt Bennett der Art nach, wie Menschen sich in dieser Welt verorten. Der schwarze Hollywoodschauspieler, der eine Villa in Los Angeles kauft und dafür einen Anwalt braucht, weil die weiße Nachbarschaft den Einzug verhindern will. Seine Frau, die mit glamourösen Partys beweisen will, wo ihr Platz in der Gesellschaft ist. Desiree, die beim FBI Fingerabdrücke katalogisiert und bei einem Mittagessen mit Staatsanwälten feststellt: "Ich wusste gar nicht, dass es schwarze Strafverfolger gibt." Stella, die sich nimmt, wovon sie glaubt, dass es ihr zusteht. ‚Zum Weißsein gehörte nichts als Unverschämtheit. Man konnte jeden davon überzeugen, dass man dazugehörte, egal wo, wenn man nur selbst überzeugt war."  

Brit Bennet wuchs im südlichen Kalifornien auf und studierte an der Stanford University und an der University of Michigan. Ihre Arbeiten erschienen in „The New Yorker“, „The New York Times Magazine, „The Paris Review“ und „Jezebel“. Ihr Debüt „Die Mütter“ wurde unter anderem für den PEN/Robert W. Bingham Prize und den Prix Femina étranger“ nominiert. Auch ihr zweiter Roman „Die verschwindende Hälfte“ wurde ein Bestseller in den USA.  

Eintrittskarten für die Kooperationsveranstaltung von städtischer Bücherei, BüchnerBühne und Buchhandlung Faktotum kosten an der Tageskasse neun Euro und im Vorverkauf sieben Euro. Karten gibt es im Ticketshop unter https://buechnerfindetstatt.de  und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen. Die Buchhandlungen Bornhofen in Gernsheim und Faktotum in Wolfskehlen, die Infothek des Landratsamtes in Groß-Gerau sowie „Florales & Handgemachtes“ in Goddelau, Weidstraße 5 F, sind weiterhin örtliche Vorverkaufsstellen des Veranstalters. Generell sind auch Geschenkgutscheine für Vorstellungstermine erhältlich.