Warnstreik in den Kitas

Am Mittwoch bleiben zehn städtische Einrichtungen geschlossen

Aktuell finden bundesweit Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst statt. Am kommenden Mittwoch (11. Mai) wird die Gewerkschaft Verdi zu einem Warnstreik aufrufen, an dem auch die Erzieherinnen und Erzieher der Büchnerstadt Riedstadt teilnehmen werden.  

In der Tarifauseinandersetzung geht es um eine bessere Bezahlung, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Initiativen gegen den Fachkräftemangel. Die Suche nach qualifiziertem Personal verzögert seit Monaten auch in Riedstadt die Eröffnung von neuen Betreuungsgruppen, obwohl es genügend Kinder auf den Wartelisten gibt.  

Die Beschäftigungsbedingungen in Riedstadt sind besser, als in vielen anderen Kommunen. So zahlt Riedstadt schon seit einigen Jahren eine übertarifliche Vergütung nach Entgeltgruppe S 8b. Auch die personellen Rahmenbedingungen der Kinderbetreuung in der Stadt können sich durchaus sehen lassen und sind besser als in manch anderen Orten und Regionen. Daher wurde der erste Streiktag, zu dem Verdi  bereits am 08. März aufgerufen hatte, von den Riedstädter Erzieher*innen lediglich zur Information an die Elternschaft genutzt, ohne die Arbeit niederzulegen.  

Mittlerweile und mit fortschreitender Verhandlungsdauer tragen aber der Solidaritätsgedanke und die Einforderung für die Wertschätzung des Berufs dazu bei, dass auch in Riedstadt die Streikbereitschaft wächst. So werden nach einer Vorab-Abfrage voraussichtlich etwa 80 Prozent der Beschäftigten in den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen an dem eintägigen Ausstand teilnehmen.  

Infolgedessen müssen zehn Kitas am Mittwoch geschlossen bleiben. Die nicht streikenden Erzieherinnen helfen in den verbliebenen vier Einrichtungen aus. Lediglich die Naturkindertagesstätte in Wolfkehlen und die Kita Sonnenschein in Erfelden wird uneingeschränkt geöffnet sein. Die Kita „Am Park“ in Goddelau bietet eine Betreuung von 7 bis 14 Uhr an, die Kita „Am Bürgerhaus“ in Wolfskehlen von 7 bis 15 Uhr. Zudem werde die pädagogische Spätbetreuung in der Grundschule Wolfskehlen wie üblich angeboten. Die Schulkindbetreuungen in Erfelden und Leeheim blieben dagegen ebenfalls geschlossen.  

Die Stadt bittet um Verständnis für die Einschränkungen der Betreuungszeiten und hofft, dass sich Arbeitgeber und Gewerkschaften bald auf einen Kompromiss einigen werden.