Mehr erneuerbare Energien

Ergebnisse der Online-Befragung zur Erstellung von Klimaquartierskonzepten liegen vor

Den größten Nachhofbedarf sahen die Befragten im Bereich erneuerbarer Energien. Hier eine Photovoltaikanlage im Freibad Goddelau.

Für die Erstellung von Klimaquartierkonzepten für die Ortskerne von Erfelden und Wolfskehlen hatte die Büchnerstadt Riedstadt eine Online-Befragung gestartet, deren Ergebnisse nun vorliegen. Dabei wurden 167 Fragebögen vollständig ausgefüllt – ein erfreulich hoher Wert, wie das Büro Infrastruktur und Umwelt aus Darmstadt erklärt, das für die Stadt das Projekt begleitet.

Den meisten Nachholbedarf im Rahmen von Klimaschutzaktivitäten sehen die Befragten im Bereich erneuerbare Energien (104 Stimmen), gefolgt vom Öffentlichen Nahverkehr (75) und Energieeinsparungen durch bauliche Maßnahmen wie zum Beispiel Wärmedämmung (62). Begrünung und Maßnahmen zur Verschattung im öffentlichen Raum landeten mit 57 Stimmen auf dem vierten Platz.

Auch der aktuelle Lebensstil der Bürger*innen wurde untersucht. Dabei zeigte sich, dass in Riedstadt ein umweltfreundliches Verhalten angestrebt wird: Mehr als 70 Prozent der Befragten fahren Strecken unter zwei Kilometern nicht mit dem Auto. 45 Prozent nutzen bereits Regenwasserspeicher, Regentonnen oder Zisternen im privaten Bereich und 72 Prozent verwenden im Sommer keine Klimageräte, um Innenräume abzukühlen. 83 Prozent der Teilnehmenden nutzen im Winter keine zusätzliche Beheizung wie Radiatoren oder elektrische Heizkörper.

Die Stärken und Schwächen von Klimaschutzaktivitäten waren ebenfalls Teil der Befragung. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hauptstärken bei den Energieeinsparungen, beziehungsweise Kosteneinsparungen (27 Prozent) und bei den Emissionseinsparungen (14 Prozent) gesehen werden. Dagegen sahen 17 Prozent der Befragten keine Stärken von Klimaschutzaktivitäten. Als größte Schwächen wurden zu hohe Kosten (34 Prozent), der Fachkräftemangel (15 Prozent) sowie nicht lieferbare Bauteile/Module zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen (14 Prozent) genannt.

Bei den Wünschen bezüglich Klimaschutz und Klimaanpassung landete mit 24 Prozent eine Intensivierung der Anpassung an den Klimawandel, zum Beispiel durch Dach- und Fassadenbegrünung oder Schutz der Biodiversität, auf dem ersten Platz. Die zweitmeisten Nennungen erhielt der Mobilitätsbereich, hier wünschen sich 20 Prozent einen Ausbau des ÖPNV. 18 Prozent wünschen sich ein höheres Maß an Beteiligung der Gesellschaft bei diesen Themen.

Als persönliche Ziele wurden insbesondere die Umsetzung von Energieeinsparmaßnahmen durch verbesserte Technik, wie zum Beispiel effizientere Geräte genannt (21 Prozent), gefolgt von Senkung des Verbrauchs durch richtiges Lüften und Absenken der Raumtemperatur im Winter.

Auch die positiven und negativen Erfahrungen der Bevölkerung im Zusammenhang mit Maßnahmen zum Klimaschutz wurden erfragt. Insgesamt wurden mehr Aussagen zu negativen Erfahrungen gemacht. Hier stand an vorderster Stelle die Länge des Prozesses von Angebot und Fördermittelbewilligung bis zur Umsetzung (37 Prozent), gefolgt von widersprüchlichen Aussagen (19 Prozent) und die Erfahrung bei der Beantragung/Bezuschussung von Fördermitteln (15 Prozent).

Die positiven Erfahrungen liegen insbesondere bei der Verbesserung des Raumklimas (38 Prozent) und der Erhöhung der Aufenthaltsqualität im Wohnumfeld durch mehr Schatten, Begrünung und Schadstoffreduzierung (35 Prozent).

Die gesamten Ergebnisse der Befragung finden sich auf der eigenen Projekt-Webseite http://ieqk-riedstadt.de. Diese ist auch ganz einfach über die Startseite der Stadt und den Button „Integriertes Energetisches Quartierskonzept Erfelden & Wolfskehlen zur erreichen.

Die Ergebnisse der Online-Befragung fließen – ebenso wie die Anregungen aus den Workshops mit der Bevölkerung im letzten Jahr – in das Klimaquartierskonzept für Erfelden und Wolfskehlen ein, das zurzeit vom beauftragten Büro Infrastruktur und Umwelt erarbeitet wird und nach der Fertigstellung zur Beschlussfassung in die politischen Gremien geht.