„Kein Tag ist wie der andere“

Auf Einladung der 8b kam Bürgermeister Marcus Kretschmann ins Gymnasium Gernsheim und beantwortete viele Fragen

Viele Fragen hatten die Gymnasiasten an Bürgermeister Marcus Kretschmann. Über die praxisnahe Unterrichtsstunde freuten sich auch Schulleiterin Silvia Schmidt und PoWi-Lehrerin Violetta Wetzel.

„Wie ist eigentlich der Tagesablauf eines Bürgermeisters?“, „War Ihr Lieblingsfach in der Schule Politik?“, „Mögen Sie etwas nicht an Ihrem Amt als Bürgermeister?“ Die Jugendlichen der Klasse 8b des Gymnasiums Gernsheim hatten sich sorgfältig auf den Besuch des Riedstädter Bürgermeisters Marcus Kretschmann vorbereitet und stellten jede Menge Fragen zum Amt des Bürgermeisters und zur Politik in der Büchnerstadt, aber auch zu persönlichen Dingen. Bürgermeister Kretschmann ging bereitwillig auf alle Fragen ein und so entwickelte sich eine angeregte Diskussion, die die 45 Minuten für alle Beteiligten wie im Fluge vergehen ließ.  

Vorangegangen war dem Besuch ein Brief der 8b an den Bürgermeister. Darin schilderten sie, dass sie sich im Fach Politik und Wirtschaft mit dem Thema Kommunalpolitik beschäftigt und sich in Gruppen über ihre jeweilige Kommune informiert hatten. Die Riedstädter Gruppe führte in ihrem Schreiben zunächst Dinge auf, die ihnen positiv aufgefallen waren, wie etwa die vielen Freizeitmöglichkeiten mit Sportplätzen, Spielplätzen, Vereinen, Schwimmbädern, Jugendhäusern und Grünflächen.  

Die Jugendlichen hatten aber auch Verbesserungsvorschläge. So kritisierten sie, dass der Goddelauer Sportplatz besser gepflegt werden müsste, damit er als Fußballplatz sicher genutzt werden könne und wünschten sich generell auf Sportplätzen mehr Vielfalt, wie etwa einen Basketballplatz, oder einen Ersatz für die abgebaute Halfpipe. Am Ende des Briefes baten sie den Bürgermeister um eine Rückmeldung und luden ihn ein, gerne auch zu ihnen in die Schule zu kommen.  

Bürgermeister Kretschmann fand das eine tolle Idee und kam zur Freude der Gymnasiasten und ihrer PoWi-Lehrerin Violetta Wetzel tatsächlich nach Gernsheim. Auch Schulleiterin Silvia Schmidt ließ es sich nicht nehmen, den Riedstädter Verwaltungschef zu begrüßen und ein wenig der praxisnahen Unterrichtsstunde zu folgen.  

Selbstverständlich beantwortete Kretschmann auch die im Brief aufgeworfenen Fragen. So konnte er berichten, dass zur Verbesserung des Goddelauer Sportplatzes ein in die Jahre gekommener Ballfangzaun erneuert und ein weiterer neu gebaut wurde (wir haben berichtet). Auch zur abgebauten Halfpipe am Jugendhaus Goddelau gab es positive Neuigkeiten: Hier hatte extra ein Workshop des Riedstädter Jugendbüros mit Jugendlichen Ideen für das Areal entwickelt. Ergebnis ist unter anderem, dass auf Wunsch der Skater demnächst für circa 22.000 Euro die Halfpipe durch eine Miniramp ersetzt wird. Zudem hängt am Jugendhaus nun auch ein neuer Basketballkorb. Schwieriger ist es in Wolfskehlen, wo wegen Nachbarschaftsbeschwerden der Basketballkorb abgebaut werden musste und sich die Suche nach einem neuen Standort schwierig gestaltet.  

„Kein Tag ist wie der andere, weil es sehr unterschiedliche Themen gibt“, erklärte der Bürgermeister zu seinem Tagesablauf. Er arbeite jeden Tag elf bis zwölf Stunden und habe auch viele Abend- und Wochenendtermine. Sein Lieblingsfach in der Schule sei nicht Politik gewesen, sondern Mathematik, auch Erdkunde habe er gemocht. „Es gefällt mir nicht, wenn ich ein Problem nicht lösen kann“, sagte der Riedstädter Bürgermeister auf die Frage, was ihm an seinem Amt nicht gefalle. „Wenn Bürger mit einem individuellen Problem kommen und ich gerne helfen würde, mir aber als Bürgermeister die Hände gebunden sind.“