Informationen zu weiteren Erdölbohrungen

Probebohrungen im Umfeld des aktuellen Fördergebiets „Schwarzbach 1“ bei Goddelau

Erdölförderanlage „Schwarzbach 1“ der Firma Rhein Petroleum bei Goddelau
Erdölförderanlage „Schwarzbach 1“ der Firma Rhein Petroleum bei Goddelau

Seit mehr als vier Jahren fördert die Rhein Petroleum GmbH aus Heidelberg in Riedstadt-Goddelau heimisches Erdöl. Nun wird das Unternehmen mit weiteren Probebohrungen untersuchen, ob sich im Umfeld des aktuellen Förderfelds noch weitere erdölführende Schichten befinden. Hierfür hat das Unternehmen die bergrechtliche Genehmigung erhalten. Voraussichtlich im Herbst soll die erste Bohrung stattfinden. In Vorbereitung dazu wird in den kommenden Wochen ein Platz direkt neben der bestehenden Förderanlage südlich von Goddelau an der Starkenburger Straße eingerichtet. Um die Öffentlichkeit aus erster Hand detailliert über die geplanten Arbeiten zu informieren, veranstaltet Rhein Petroleum am Montag, 23. Mai, zwischen 17 und 20 Uhr im Rathaus Crumstadt eine Informations-Messe.

In der letzten Maiwoche werden die Arbeiten für die Einrichtung des Bohrplatzes starten, der die Größe eines halben Fußballfelds (rund ein halber Hektar) haben wird: Zuerst wird der Mutterboden fachgerecht abgetragen und zur späteren Wiederverwendung am Rand abgelegt. Die zentrale Fläche des Bohrplatzes wird asphaltiert und wie bei einer Tankstelle komplett abgedichtet. Ein großer Vorteil ist, dass die Bohrungen in den bestehenden Förderbetrieb eingegliedert und Teile der Infrastruktur des Förderplatzes genutzt werden können, wie etwa die Stromversorgung oder die Zufahrt von der Starkenburger Straße. Für die Dauer der Arbeiten gilt auf der Starkenburger Straße auf Höhe der Zufahrt eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Entsprechende Schilder werden aufgestellt.  

Nach Fertigstellung des Bohrplatzes wird es aber nicht gleich mit der Bohrung losgehen. „Nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Geothermiebohrungen sind Bohranlagen derzeit über viele Monate belegt“, erklärt der Geschäftsführer von Rhein Petroleum, Dr. Carsten Reinhold und ergänzt: „Zum heutigen Stand gehen wir davon aus, dass unsere benötigte Anlage im Lauf des Herbstes verfügbar sein wird.“ Wie bei der Bohrung „Schwarzbach 1“ im Jahr 2015 wird die Bohranlage mit dem rund 40 Meter hohen Turm nur für die wenigen Wochen der eigentlichen Bohrung zu sehen sein und danach unmittelbar wieder abgebaut und abtransportiert werden. Bohrziel der neuen Bohrung „Schwarzbach 2“ sind die Pechelbronner Schichten in rund 1.700 Metern Tiefe.  

Bei der Informationsveranstaltung am 23. Mai im Alten Rathaus Crumstadt (Poppenheimer Straße 1) können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger zwischen 17 und 20 Uhr an verschiedenen Info-Ständen über die geplanten Arbeiten, angewandten Techniken und verschiedenen Arbeitsschritte informieren und sich direkt mit Mitarbeitern von Rhein Petroleum austauschen. Ebenso erhalten Besucher Einblicke, wie es nach einer wirtschaftlichen Fündigkeit der Bohrung weitergehen würde: Dann könnte die bestehende Förderanlage genutzt werden. Auch Riedstadts Bürgermeister Marcus Kretschmann wird bei der Messe dabei sein.  

Nach der erfolgreichen Bohrung „Schwarzbach 1“ förderte Rhein Petroleum im März 2016 erstmalig nach mehr als 20 Jahren wieder heimisches Erdöl aus dem hessischen Ried. Knapp zwei Jahre später erteilte das Bergamt dem Unternehmen die Genehmigung für eine dauerhafte Förderung. Seither verlassen wöchentlich rund 100.000 Liter des wertvollen Rohstoffs den Platz in Richtung der nahe gelegenen Raffinerie in Karlsruhe.  

Das Erdöl aus dem hessischen Ried ist dabei sehr begehrt: Es hat eine sehr hohe Qualität, ist leicht, schwefelarm und reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Daher eignet es sich besonders für die industrielle Weiterverarbeitung und die Herstellung unzähliger Produkte, darunter Arzneimittel, Schmierstoffe, hochwertige Kunststoffe, moderne Materialien der Energiewende oder auch der Elektromobilität. Reinhold: „Wir sind davon überzeugt, dass Erdöl als reiner Energierohstoff zumindest in Europa in absehbarer Zeit keine Rolle mehr spielen wird. Deswegen sagen wir seit mehreren Jahren: Der Rohstoff Erdöl ist viel zu schade, um ihn zu verbrennen oder zu verheizen.“  

In Südhessen begann schon 1952 die kommerzielle Förderung von Erdöl. Insgesamt konnten bis 1994 aus 47 Bohrungen knapp 7 Millionen Barrel gefördert werden. Das Öl sammelte sich in Schichten, die zwischen 1.500 und 1.700 Meter tief unter der Oberfläche liegen. Im Naturschutzgebiet Kühkopf bei Riedstadt steht heute noch die letzte Pferdekopfpumpe aus dieser Abbauperiode.      

Über die Rhein Petroleum GmbH 

Die Rhein Petroleum GmbH ist ein junges Unternehmen, das sich mit viel Erfahrung und unter Anwendung moderner Technologien auf die umweltgerechte Wiedererschließung und Erweiterung einheimischer Erdöl- und Erdgasfelder im Oberrheintal und Alpenvorland spezialisiert hat. Gesellschafter sind Tulip Oil Holding (90%) aus den Niederlanden und die Deutsche Rohstoff AG (10%) aus Mannheim.  

Das Foto wurde uns freundlicherweise von Marcus Gernsbeck zur Verfügung gestellt.

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