Die Freude und Aufregung ist spürbar in der großen Vorhalle der Georg-Büchner-Schule Goddelau, die als Aula dient: Nach drei langen Pandemiejahren kann endlich wieder ein Monatstreffen stattfinden und so sind sämtliche Jahrgangsstufen der Grundschule von der Vorklasse bis zu den vierten Klassen mit ihren Lehrer*innen zusammengekommen, um zu erleben, was es in der letzten Zeit an besonderen Projekten an der Schule gegeben hat.
Da trägt zum Beispiel die 1d gemeinsam ein Igelgedicht vor, die 2b rappt und die Viertklässler aller drei Klassen singen mit Begeisterung und in perfektem Englisch „Oh, what a lovely morning, school ist so cool!“ Tosenden Applaus gibt es, als der „Goldene Schuh“ der Klasse 4a verliehen wird, weil stolze 99,5 Prozent der Klasse in der frischen Luft zur Schule gekommen sind und nicht mit dem Eltern-Taxi gebracht wurden. Nun schmückt der Wanderpokal bis zum nächsten Monatstreffen ihren Raum.
Zum ersten Monatstreffen nach so langer Zeit gibt es auch einen besonderen Gast: Bürgermeister Marcus Kretschmann ist vorbeigekommen und übergibt an Schulleiterin Ann-Jana Kloos einen aus Holz gefertigten Briefkasten. Auf der Front ist nicht nur das Stadtwappen der Büchnerstadt zu sehen, sondern auch der Schriftzug „Bürgermeister Briefkasten“.
Aufgestellt wird er im Rahmen eines Partizipationsprojekts des Jugendbüros der Stadt mit den fünf Riedstädter Grundschulen. Dahinter steht die Vorstellung, bereits Kinder an der Gestaltung des öffentlichen Lebens zu beteiligen und dabei ihre Belange ernst zu nehmen. Baugleiche Bürgermeister-Briefkästen werden demnächst auch noch in Crumstadt, Leeheim und Wolfskehlen aufgestellt. In der Grundschule Erfelden steht bereits ein Briefkasten, der in einem Workshop des Jugendbüros mit Grundschüler*innen nach ihrem eigenen Entwurf gebaut wurde. Auch hier können Briefe mit Anregungen und Wünschen an das Stadtoberhaupt eingeworfen werden, in Erfelden dient er zugleich auch als schulinterner Briefkasten (wir haben berichtet).
„Ich bin gespannt auf eure Briefe“, sagt Bürgermeister Kretschmann bei der Übergabe in Goddelau. „In Erfelden wurde schon ein Briefkasten aufgebaut und die Briefe der Kinder waren sogar schon Thema in der Stadtverordnetenversammlung“, ergänzt er und verspricht, jeden Brief zu beantworten. Er freue sich über jede Anregung. Auch wenn natürlich nicht jeder Wunsch erfüllt werden könne, werde er in jedem Falle erklären, was umsetzbar sei und wer dafür zuständig ist und gegebenenfalls den Brief an die richtige Stelle weiterleiten.