Heiteres Rätselraten im Museum

Gruppen der Initiative Atempause trafen sich eine Zeitlang im Philipp-Schäfer-II-Museum Erfelden

Viel Spaß mit Exponaten des Erfelder Museums hatte die Männergruppe der Atempause.
Zum Dank für die unkomplizierte Hilfe überreichte Melanie Stahlecker-Zach ein Weinpräsent an Alexander Reichard.

Was kann das bloß sein: auf einer Seite des runden Messinggehäuses befindet sich ein gewundenes Röhrchen, die Unterseite ist übersät mit Löchern. Und auch eine alte Wärmflasche aus Metall gibt Rätsel auf. Ihre Hauptfunktion ist klar, doch was hat es mit der kreisrunden Vertiefung auf der Oberseite für eine Bewandtnis?  

Die fidele Männergruppe im Philipp-Schäfer-II-Museum Erfelden hat viel Spaß am Rätselraten über die Funktion der Exponate, die Museumsleiter Alexander Reichard aus dem reichen Fundus des Heimatmuseums herumzeigt. Er lüftet schließlich das Geheimnis: Das Ding mit dem Röhrchen an der Seite ist ein uraltes Hörrohr und wird gleich unter viel Gelächter getestet. Und die vorsintflutliche Wärmeflasche für junge Mütter hatte extra eine Vertiefung zum Warmhalten des Milchfläschchens.  

Die Männergruppe der Initiative Atempause ist ein letztes Mal zu Besuch im Heimatmuseum. Zumindest für die nächste Zeit, denn alle Beteiligten sind sich einig, dass die aus der Not geborenen Besuche irgendwann mal wiederholt werden sollten. Als bei der Stiftung Soziale Gemeinschaft Riedstadt, zu der auch die Beratungsstelle für ältere Menschen Riedstadt und Stockstadt mit der Atempause gehört, für längere Zeit die Heizung ausfiel, musste eine Lösung für die Gruppenangebote der Atempause gefunden werden.  

Kurzentschlossen fragte die Leiterin der Gruppenangebote, Melanie Stahlecker-Zach, bei Museumsleiter Reichard nach, ob die drei Gruppen der Atempause in das schräg gegenüberliegende Museum kommen könnten. „Seine Reaktion war so schön. Er hat sofort zugesagt und uns ganz unkompliziert Herberge gegeben“, freut sich auch die Leiterin der Beratungsstelle, Stefanie Drozdzynski.  

Nicht nur das – bei einigen Gruppentreffen kam Reichard dazu und sorgte mit vielerlei Anregungen für lebhafte Erinnerungen bei den Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz, von denen die meisten an Demenz erkrankt sind. „Das war ganz tolle Biografiearbeit und unglaublich wertvoll“, ist Stahlecker-Zach begeistert. Besonders eindrücklich ist ihr die Vorführung des Films zur 1200-Jahr-Feier von Erfelden aus dem Jahr 1979 in Erinnerung geblieben. „Da flossen sogar Tränen der Rührung, weil Frauen ihre Ehemänner in jungen Jahren entdeckt haben, oder frühere Nachbarn – das gab immer wieder ein großes Hallo.“  

Für so viel Unterstützung und Hilfe gibt es an diesem vorerst letzten Tag im Museum als Dankeschön ein Weinpräsent für Reichard – sowie als Dreingabe einen alten Blumenkorb aus Porzellan und eine Erdkundekarte aus der alten Grundschule Erfelden. Die hatte ihren Sitz früher dort, wo jetzt die Stiftung untergebracht ist.   Reichard gibt den Dank aus vollen Herzen zurück. „Es war für mich auch eine große Bereicherung. Ich hätte zum Beispiel nie gedacht, dass ich jemanden treffe, der sofort unseren alten Wäschestampfer erkennt und sogar noch selber benutzt hat. Wir können das gerne jederzeit wiederholen.“