Endlich wieder unterwegs

Ausflug für Grünflächenpatinnen und –paten zum Kulturufer Bingen

Die 60 Teilnehmenden des Ausflugs vor romantischer Rheinkulisse in Bingen.

Nach zweijähriger, coronabedingter Zwangspause konnte die Büchnerstadt Riedstadt ihren Grünflächenpatinnen und –paten endlich wieder einen gemeinsamen Ausflug anbieten. Dabei hatten die Paten und Patinnen im Vorfeld die Wahl zwischen verschiedenen Terminen und Ausflugszielen, die große Mehrheit hatte sich dabei für eine Fahrt nach Bingen zum dortigen Kulturufer entschieden.  

So trafen sich an einem Sonntag bei schönem Spätsommerwetter 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um mit dem Bus nach Bingen zu fahren, wo die Gruppe gegen elf Uhr ankam und dabei feststellte, dass nicht nur das Kulturufer lockte, sondern direkt daneben auch ein großes Weinfest mit Festumzug.

Das heutige Kulturufer mit Hafenpark und Park am Mäuseturm ist im Zuge der Landesgartenschau Bingen, die im Jahr 2008 stattfand, vollständig neu gestaltet worden. Wo vorher unzugängliche Hafen- und Gewerbeanlagen waren, ist ein durchgehender Grünzug mit Allee und unterschiedlichen Themengärten entstanden, darunter beispielsweise ein „Hildegarten“, der auf 19 x 38 m in einem heckenumsäumten Paradiesgärtlein einige der von Hildegard von Bingen beschriebenen Heilpflanzen vorstellt.  

Aber auch die industrielle Vorgeschichte des Parkgeländes lässt sich beispielsweise an einem in die Uferpromenade integrierten Verladekran ablesen, der auf einem belassenen und von Brachpflanzen überwachsenen Gleis steht, nun begehbar ist und einen guten Ausblick über das Rheintal und die Uferpromenade ermöglicht.  

Weiter stromabwärts und jenseits der Nahemündung ist auf dem ehemaligen großen Gleisfeld des Rangierbahnhofs und Stellwerks Bingerbrück ebenfalls ein Park entwickelt worden, mit großen Wiesenflächen, Bäumen und Baumgruppen sowie Sortengärten für Weintrauben, Mandeln und weiteren Obstarten. Zudem befindet sich dort eine große Kleingartenkolonie mit vielfältigsten Gestaltungsbeispielen. Im ehemaligen Stellwerksgebäude ist ein kleines Informationszentrum zu „Mensch/Natur/Technik“ untergebracht ist, in dem man interaktiv viel über die erdgeschichtliche und kulturelle Entwicklung im Rheintal bei Bingen sowie über die Geschichte des Bahngeländes und die hier vorkommenden Tier- und Pflanzenarten lernen kann. Im ersten Stock ist dann noch etwas Eisenbahnromantik spürbar, wenn man mit originalen Weichenstellhebeln des früheren Stellwerks eine Modelleisenbahn in Gang setzen kann.

Es gab also viel zu entdecken auf den gut fünf Kilometern, die das Kulturufer Bingen insgesamt mit Natur, Kultur und Technikgeschichte umfasst und dabei beeindruckend zeigt, wie die Mittel einer Gartenschau klug zu einer nachhaltigen Umnutzung von ehemaligen Industrie- und Hafenanlagen genutzt werden können.  

Auch für das kulinarische Wohl war mit dem Weinfest sowie den am Kulturufer auch sonst reichlich vorhandenen Angeboten gesorgt, wo die Spätsommersonne dazu einlud, einen Sitzplatz direkt am Rheinufer zu ergattern, mit weitem Blick über den Rhein auf die Rebhänge und die Germania oberhalb von Rüdesheim.

Nach einem ausgefüllten Tag fuhren die Teilnehmer*innen dann zufrieden zurück ins heimatliche Ried. Im nächsten Jahr soll der Ausflug der Grünflächenpatinnen und -paten zur Bundesgartenschau in Mannheim führen.