Pfeifenstrauch und Mönchspfeffer

Beim 30. Ökomarkt auf dem Richthofenplatz wird „Frau der ersten Stunde“ Barbara Stowasser gewürdigt

Bürgermeister Marcus Kretschmann bedankte sich mit einem Pflanzenpräsent bei Barbara Stowasser.
Zum Verkauf standen auch verschiedenste Pflanzen für Garten und Balkon.
Die Fachgruppe Umwelt war auch mit einem großen Stand vertreten: Von links Clarice Milagres, Gerry Assmann, Barbara Stowasser, Bürgermeister Marcus Kretschmann, Holger Schanz, Detlef Warren (Bauhof) und Nils Bültemann.

Darauf hatten sich erkennbar viele Menschen schon lange gefreut: Entspannt über den Ökomarkt mit seinen vielen Informations- und Verkaufsständern schlendern, sich fachkundig beraten lassen über Wildpflanzen und Kräuter für den heimischen Garten, einem Korbflechter bei der Arbeit zuschauen und Informationen zu erhalten zum Beispiel über die Eulen-AG des Nabu  und über solidarische Landwirtschaft. Auch ungewöhnliche Geschenke wie Schmuck aus alten Löffeln konnten erworben oder Kräutersalz selbst hergestellt werden. So war nach der langen pandemiebedingten Zwangspause bereits zu Beginn des Ökomarktes an Christi Himmelfahrt viel los auf dem Erfelder Richthofenplatz.  

Mit zweijähriger Verspätung konnte nun auch das 30jährige Jubiläum des beliebten Treffpunktes gefeiert werden, das  eigentlich schon 2020 begangen werden sollte. 1991 hatte das städtische Umweltamt (heute: Fachgruppe Umwelt) unter Federführung von Barbara Stowasser den ersten Ökomarkt auf dem Richthofenplatz in Riedstadt-Erfelden organisiert. Damit sollten neue Technologien wie Brennwertheizungen, Regenwassernutzung im privaten Bereich bekannter gemacht werden, oder Tipps für den umweltbewussten Einkauf gegeben werden.  

Seitdem fand der Ökomarkt bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie jedes Jahr an Christi Himmelfahrt statt und hat sich über die Jahre zu einem Publikumsmagneten für den gesamten Ballungsraum entwickelt. Denn Aussteller*innen und Besucher*innen schätzen gleichermaßen die besondere Atmosphäre des Ökomarktes mit seiner einzigartigen Mischung aus Informationen zu praxisorientiertem Naturschutz, besonderem Einkaufserlebnis und beliebten Treffpunkt mit tollen Essensangebote und Rahmenprogramm.  

Entsprechend groß war der Applaus, als Bürgermeister Marcus Kretschmann am Donnerstag die „Frau der ersten Stunde“ nach vorne bat. Denn für Barbara Stowasser war es die nicht nur der 30. Ökomarkt, sondern zugleich ihr letzter in offizieller Funktion, wie der Bürgermeister berichtete. „Nicht, weil Sie keine Lust mehr hat, sondern weil sie in den verdienten Ruhestand geht.“ Für ihr großes Engagement bedankte er sich im Namen der Büchnerstadt bei der scheidenden Fachgruppenleiterin und überreichte ihr ein passendes Pflanzen-Präsent: Einen Pfeifenstrauch und Mönchspfeffer von einem Stand des Ökomarktes für den eigenen Garten.  

Traditionsgemäß waren dann auch Ausstellende der ersten Stunde, wie Partnerschaft Dritte Welt mit Kaffee, Tee und Gewürzen aus fairem Handel oder Pato Poc mit Textilien aus Guatemala mit von der Partie. Bekannte Stände, wie die Metzgerei Volz sorgten für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher. Indisch-pakistanische Speisen boten die Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Jamaat Gemeinschaft an. Selbstgebackene Kuchen gab es vom Sozialpsychiatrischen Verein. Neu dabei waren die Omas (+Opas) for Future mit leckeren Broten mit Bärlauch-Pesto sowie herzhaften Kartoffel-Waffeln mit Tomaten. Der Stand von Grüne Neune erfrischte mit Wildfruchtlimonaden.

Zum Verkauf standen Bienenerzeugnisse, verschiedenste Gewächse für Balkon und Garten, Kräuter und Duftpflanzen, Körbe, Besen und Bürsten, Kissen, Seifen und vieles mehr. Produkte aus nachhaltigem Textil-Upcycling waren ebenso erhältlich. Vielfältige Informationsangebote gab es vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub, dem UNESCO Geopark Bergstraße Odenwald, dem NABU Groß-Gerau, der Bio SoLaWi Auf dem Acker e.V., der Verbraucherzentrale Hessen und von der Fachgruppe Umwelt der Stadt Riedstadt.

Für ausgelassene Unterhaltung sorgten das Gitarrenduo Love on the Rocks mit einem reichen Repertoire aus Rock und Pop. Der Artist und Comedian Micha Messermann begeisterte mit seinem Bühnenprogramm jüngeres und älteres Publikum gleichermaßen. Mit seiner historischen Drehorgel bot Klaus-Bernd Adams am Nachmittag nochmal eine musikalische Begleitung. Auszeit e.V. mit ihrem Auszeitbus bot verschiedenste Spielangebote für kleinere aber auch größere Besucher. Mit einer Tombola zu den von den Ausstellenden gespendeten Preisen kam für den gemeinnützigen Verein eine Spendensumme von etwas über 400 € für ein Projekt mit geflüchteten Familien und Kindern zusammen.

Die Fotos wurden freundlicherweise von haza-foto zur Verfügung gestellt.