Mit Wespen in Frieden leben

Schreck, lass nach - wir haben ein Wespennest am Haus...

Da gilt es Ruhe zu bewahren, denn das ist meistens auf den zweiten Blick gar nicht so schlimm, wenn man etwas über das Leben dieser Hautflügler weiß.

Es gibt verschiedene staatenbildende Wespenarten, von denen einige unter besonderem Schutz stehen. Nicht nur Obstbaumbesitzer und Hobbygärtner wissen die wichtigen Dienste dieser gelb-schwarzen Tiere zu schätzen, denn 100 Wespen verspeisen täglich ca. 2,5 kg Schadinsekten wie Blattläuse und Maden oder auch Fliegen. Deshalb sollten die Nester möglichst in Ruhe gelassen werden, zumal die Zeit, in der die Wespen schwärmen, sehr kurz ist.

Wespen stechen nur, wenn man sie reizt oder dem Nest zu nahe kommt. Fuchtelnde Arme und wilde Schläge sind für die Tiere ein Angriffszeichen. Ebenso sollten Sie es vermeiden, an Wespennestern zu rütteln.

Pflaumenkuchenzeit ist auch Wespenzeit: Nach der mühevollen Arbeit, die Brut aufzuziehen, haben die Arbeiterinnen im Spätsommer "frei". In dieser Zeit werden sie von fruchtigen, süßen oder auch fleischigen Leckereien angezogen. Um sie vom Kaffeetisch abzulenken, können sie mit etwas Marmelade oder Zuckerwasser an einen anderen Ort gelockt werden. am besten aber zeitlich vor der eigentlichen Kaffeetafel damit beginnen.

Zur Beruhigung: Sie haben nur vorrübergehend gestreifte Gäste am Haus oder neben dem Kuchenteller, denn der Wespenstaat lebt nur einen Sommer lang. Die Arbeiterinnen sterben im Herbst (ca. Mitte bis Ende Oktober). Nur die Königinnen überwintern, aber nicht im Nest. Sie bauen im kommenden Jahr an einer anderen Stelle ein neues Nest. Alte Nester werden nicht wieder besiedelt und können bei Bedarf im Winter völlig gefahrlos entfernt werden.

Die beste Strategie ist es, wenn sich Wespen und Menschen aus dem Weg gehen können. Wenn die Lage des Nestes es zuläßt, kann die Zu- und Abflugbahn der Wespen in unproblematische Bereiche umgelenkt werden (z.B. Öffnungen in den Innenraum verschließen, Bretter oder andere Konstruktionen anbringen).

Wenn das friedliche Miteinander auf Zeit nicht möglich ist, kann eventuell ein/e Spezialist/in das Nest umsiedeln. Nur in wenigen Fällen (z.B. Nest in beweglichen Bauteilen an viel benutzter Stelle des Hauses) müssen die Tiere getötet werden. Auch dazu sind nur spezielle Fachleute zugelassen. Bedenken Sie aber, als Bekämpfungsmittel werden starke Gifte eingesetzt, die auch für Menschen nicht ungefährlich sind.

Hornissen sind zwar viel größer und wirken bedrohlicher als Wespen, aber diese Tiere sind viel gelassener und setzen nur sehr selten ihren Stachel gegen Menschen ein. Auch das Gerücht, ihr Gift sei überaus gefährlich, entbehrt jeder Grundlage. Hornissenstiche sind nicht schlimmer als Wespenstiche oder Bienenstiche. Die Tipps zu Wespen gelten auch für Hornissen, die übrigens zu den gefährdeten Tierarten zählen und damit ganz besonders unter Schutz stehen.

Stiche schmerzen, aber im Normalfall hilft Kühlung mit Wasser oder eine Kompresse mit Essig. Allergiker müssen jedoch besonders vorsichtig sein und unbedingt immer ein Gegenmittel bei sich tragen.

Beratung erhalten Sie bei der Unteren Naturschutzbehörde (Kreis Groß-Gerau, Tel. 06152 / 989-676) oder bei staatlich geprüften und zugelassenen Schädlingsbekämpfern.

Alles über Wespen und Hornissen im Internet: www.hymenoptera.de