Stecker-Solargerät als „Einstiegsdroge“

Werkstattgespräch zu Balkonkraftwerken hervorragend besucht

Manfred Keller steht mit Mikrofon vor Publikum im Saal des Riedstädter Rathauses
Manfred Keller von der Energiegemeinschaft Ried informierte über Stecker-Solargeräte.

Über einen vollen Saal im Riedstädter Rathaus freuten sich nicht nur Bürgermeister Marcus Kretschmann bei seiner Begrüßung, sondern insbesondere der städtische Sanierungsmanager Benjamin Krick und Manfred Keller von der Energiegemeinschaft Ried (EGR). Die Büchnerstadt und die EGR hatten gemeinsam zu einem Werkstattgespräch über Stecker-Solargeräte eingeladen und das Interesse daran war riesig.  

„Sie sind eine gute Einstiegsdroge, die nicht abhängig macht, sondern unabhängig“, sagte Benjamin Krick über die Geräte, die auch „Balkonkraftwerke“ genannt werden. Warum das so ist, erläuterte er in seinem kurzweiligen Vortrag. Denn die Montage der eins bis vier Module ist denkbar einfach, wie der Sanierungsmanager anschaulich zeigte. Sie können auch bei weitem nicht nur auf Balkonen, sondern ebenso auf dem Dach oder der Garage installiert und sogar in Fassaden integriert werden. Auch dafür gab es praktische Beispiele.  

Weil die Stecker-Solargeräte so einfach zu montieren sind, macht es „richtig Spaß“, wie der Sanierungsmanager glaubhaft versicherte. Rund 70 Prozent des produzierten Stroms können für die Grundlast genutzt werden, etwa für Kühlschrank, Netzgeräte und das Telefon, informierte Krick. „Wenn Sie die Waschmaschine laufen lassen, wenn die Sonne scheint, kann die gewonnene Energie auch dafür genutzt werden.“ Die restlichen 30 Prozent werden in das Netz eingespeist. „Dafür bekommen Sie keinen Cent, aber dafür toleriert der Netzbetreiber das“, erklärte er.  

Die Anschaffungskosten liegen bei circa 500 Euro für zwei Module, auch das macht den Einstieg einfach. Ideal sei zwar eine Neigung von 28 Prozent und Südausrichtung, doch auch eine senkrechten Montage und andere Himmelsrichtungen seien wirtschaftlich, erläuterte Krick und zeigte dies anhand verschiedener Rechenbeispiele für Süddach, Ostfassade und sogar Nordbalkon.  

Manfred Keller, Vorsitzende der Energiegemeinschaft Ried, informierte über den 2021 gegründeten gemeinnützigen Verein. „Unser erstes Projekt war die Solarinitiative Ried“, berichtete er. Die Mitglieder des Arbeitskreises Stecker-Solargeräte beraten ehrenamtlich Privatleute bei der Bestellung der Geräte, durch Sammelbestellungen können deutlich günstigere Preise erzielt werden. Der Verein verfolge keinerlei wirtschaftliche Interessen, sondern organisiere und vermittle nur, betonte Keller. „Wir organisieren Sammelbestellungen nur für Geräte, die alle Zertifikate haben und von deren Qualität wir überzeugt sind“, so Keller.  

Momentan werde die bereits zehnte Sammelbestellung vorbereitet, an der sich Interessierte noch bis Ende März beteiligen könnten. Wer ein anderes Gerät bevorzuge könne sich ebenfalls an die EGR wenden, in solchen Fälle gebe es die Möglichkeit, über den Verein einen Rabatt zu erhalten.   Abgerundet wurde das Werkstattgespräch noch mit einigen Informationen zu rechtlichen Aspekten. Im Anschluss konnten Interessierte noch an die anwesenden Berater*innen der EGR zu Stecker-Solargeräten wenden und weitere Informationen zu der laufenden Sammelbestellung erfahren, was von vielen der Anwesenden genutzt wurde.  

Weitere Informationen bei der EGR: energiegemeinschaftried.de, info(at)energiegemeinschaftried.de oder bei Sanierungsmanager Benjamin Krick von der Fachgruppe Umwelt, 06158 – 181 323 .